• Samstag, 26 April 2025
  • 16:02 Frankfurt
  • 15:02 London
  • 10:02 New York
  • 10:02 Toronto
  • 07:02 Vancouver
  • 00:02 Sydney

Energie: Sind die geopolitischen Risiken adäquat eingepreist?

29.06.2009  |  Eugen Weinberg
- Seite 2 -
... aber der Ölpreis hat nicht darauf reagiert ...

Die Möglichkeit weiterer Angebotsbeschränkungen seitens dieser beiden Ölproduzenten scheint die Ölpreise nicht negativ zu beeinflussen. Ist dies gerechtfertigt?


Die bedeutendsten Unterbrechungen des Ölangebots seit 1951

Um diese Frage beantworten zu können, haben wir 18 Angebotsunterbrechungen seit 1951 untersucht, welche, mit einer Ausnahme, durch politische oder militärische Spannungen verursacht wurden (siehe Tabelle unten). Wir haben auch die Auswirkung, die die Hurrikane “Katrina” und “Rita” auf die Öllieferungen hatten, als aktuellere Vergleichsmöglichkeit mit einbezogen. Die Tabelle unten zeigt die durchschnittlichen und maximal möglichen Produktionsverluste ausgedrückt in Mio. Barrel Rohöl pro Tag. Wir haben außerdem die Auswirkung des jeweiligen Ereignisses auf den Ölpreis einbezogen, ausgedrückt durch den maximal erreichten Ölpreis während des Ereignisses als Prozentsatz des niedrigsten Ölpreises zum Zeitpunkt des Ereignisses.

Open in new window

Zahlreiche wichtige Sachverhalte können dieser Tabelle entnommen werden:

• Vor 1973 war der Ölpreis in Form eines “ausgerufenen Ölpreises” quotiert worden und reagierte deshalb nicht direkt auf Markteinflüsse. 1974 wurde durch OPECMaßnahmen die Aufgabe des Systems der “ausgerufenen Ölpreise”erzwungen und die Ölpreise reagierten auf Veränderungen von Angebot und Nachfrage.

• Die größten Angebotsverluste wurden während der Iranischen Revolution verzeichnet, als zuweilen bis zu 5,6 Mio Barrel Öl pro Tag vom Markt verschwanden. Die Auswirkung auf den Ölpreis war relativ moderat, da Saudi-Arabien auf die Verluste mit einer Ausweitung der Produktion reagierte. Man muß dabei beachten, dass sich die Preise in den Monaten vor dem Ausbruch der Revolution erhöht hatten.

• Die größte Auswirkung auf den Ölpreis hatte die Unterbrechung der Öllieferungen durch den Arabisch-Israelischen Krieg (Oktober 1973 bis März 1974), als sich innerhalb eines Zeitraumes von sechs Monaten die Angebotsverluste im Durchschnitt auf ca. 2,6 Mio. Barrel pro Tag beliefen. Die Reaktion der Preise reflektierte weitestgehend die Unfähigkeit anderer ölproduzierender Länder, den Ausfall auszugleichen. Dieses Ereignis war der Auslöser dafür, dass die Industrieländer die Internationale Energieagentur (IEA) gründeten. Deren Hauptaufgabe bestand darin, strategische Öllagerbestände aufzubauen, die im Falle künftiger Lieferunterbrechungen freigegeben werden können.





Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!



© 2007 - 2025 Rohstoff-Welt.de ist ein Mitglied der GoldSeiten Mediengruppe
Es wird keinerlei Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen! Alle Angaben ohne Gewähr!
Kursdaten: Data Supplied by BSB-Software.de (mind. 15 min zeitverzögert)