Agrar: Relativ geringe Schwankungen im Wochenvergleich


Das jüngste Wochenergebnis war den Kakao Bullen an der LIFFE mit -4% (Verlierer des Sektors) bestimmt nicht süß genug, aber im Vergleich zu den Edelmetallen und zu den Energie Futures kam man noch glimpflich davon. Andererseits lieferten die anspringenden Industriemetalle Ergebnisse, die mit bis zu 8% sehr deutlich über den 2,7% des Mais Futures (Wochengewinner Agrar und Softs) lagen.

Reaktionen auf USDA Monatsreport uneinheitlich
Der am Freitag veröffentlichte Monatsreport des US Landwirtschaftsministeriums zur Entwicklung von Angebot und Nachfrage sorgte z.B. im Baumwolle Future erst einmal nicht für klassische Reaktionen: Während die Prognose für den weltweiten Konsum von 124,5 Mio. bales auf 123,7 Mio. bales reduziert wurde, wurde diejenige für die globalen Lagerendbestände von knapp 51 Mio. bales auf 52,3 Mio. bales angehoben. Beides sollte eigentlich auf den Kurs des Futures drücken, aber dieser hielt sich den ganzen Freitag oberhalb des Schlusskurses vom Donnerstag (63,86 USc/lbs). Ganz anders sah jedoch die Reaktion auf die Prognose für Mais aus: Die erwartete Produktion wurde von knapp 12,3 Mio. bushels auf 12,07 Mio. bushels und damit noch unter die Konsensprognose 12,15 Mio. bushels gekürzt. Der Dezember Kontrakt des Mais Futures stieg daraufhin um die maximal mögliche Differenz von 30 USc ("limit up"). Trotz der Kürzungen der Prognosen wird die zweitgrößte Maisernte in der Geschichte der USA erwartet.

Kakao Warnung aus Indonesien
Halim Abdul Razak, Vorsitzender der indonesischen Kakao Vereinigung “Askindo“, warnte davor, dass die indonesische Produktion auf ein kritisches Niveau fallen könnte. Für das laufende Erntejahr der weltweiten Nr. 3 wird ein Rückgang um knapp 10% von 530.000 Tonnen (in 2007) auf 480.000 Tonnen erwartet, was in erster Linie auf eine Pilzerkrankung (VSD) zurückgeführt wird. Werden keine deutlichen Schritte gegen die größten Seuchen, Krankheiten und suboptimale Bewirtschaftungsmethoden ergriffen, so droht weiterer Produktionsverfall in Richtung 380.000 - 400.000 Tonnen, was die Farmer überall dort, wo es biologisch vertretbar sei, zum Anbauwechsel in Richtung Getreide brächte. Und nach diesen Umwidmungen läge die Produktion dann vermutlich bei nur noch 100.000 Tonnen, was den Ertrag pro Jahr und ha aufgrund der Größenverschiebungen auf unter 30% im Vergleich zu Mais senken würde.

© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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