Rohöl mit saisonalem Rückenwind


WTI Future seit über zwei Jahren langfristig richtungslos
Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts befindet sich der WTI Future in der im Monatschart eingezeichneten neutralen Konsolidierungszone. Seit September 2022 pendelt das schwarze Gold in einem breiten neutralen Stauraum: Abgegrenzt wird diese Region durch die Widerstände zwischen 90 und 94 und die starken Unterstützungen zwischen 65 und 70. Erst Kurse außerhalb dieser Seitwärtsbewegung etablieren einen neuen langfristigen Trend.
Außenstab auf Quartalschart
Im Januar hat der WTI Future das Hoch des letzten Quartals aus 2024 (77,22) knapp überschritten. Doch eine entsprechende Anschlussbewegung blieb aus. Im Gegenteil, am 15. Januar setzten sich die Bären bei 78,92 an der seit September 2023 bestehenden Abwärtstrendlinie wieder durch und die Kurse fielen bis zum 05. März auf ein Bewegungstief bei 65,22. Im Zuge dieser Abwärtsbewegung wurde auch das Tief des letzten Quartals aus 2024 (66,72) unterschritten. Charttechnisch hat der WTI Future im ersten Quartal somit einen Außenstab (Outside Bar) ausgebildet.
Unterstützungsbollwerk hält wiederholt
Mit dem aktuellen Bewegungstief aus dem März bei 65,22 hat der WTI Future den tiefsten Stand seit Mitte Dezember 2023 erreicht. Parallel wurde der analytisch extrem bedeutsame Bereich erhöhter Aufnahmebereitschaft wiederholt erfolgreich getestet. Der untere Bereich der o.a. Seitwärtsbewegung zwischen 70 und insbesondere 65 hat sich in den letzten Jahren stark in den Köpfen der Investoren verankert. Während der laufenden Seitwärtsbewegung ist es in dieser Zone vermehrt zu plötzlichen Marktwendepunkten gekommen. Jedes Mal kapitulierten die Bären und die Bullen übernahmen das Zepter. So auch in diesem Fall Anfang März.
Fehlausbruch 20-Monats-Tief
Das Jahrestief vom 05. März hat das Vorjahrestief aus September 2024 (65,27) nur minimal intraday unterschritten. Derartige Situationen (20-Monats-Tief) nutzten "Swing Trader" gerne zum Einstieg im Bereich starker Unterstützungen. Die Grundannahme dieser Trader ist, dass es in solchen Zonen häufig zu kurzen Fehlausbrüchen gegen den bestehenden Abwärtstrend kommt. Derartige Marktsituationen bieten nicht selten gute Chance-Risiko-Verhältnisse zum Einstieg gegen die laufende Marktbewegung.
Erreicht nun ein Markt ein neues 20 Monatstief kaufen diese Spekulanten, sobald der Markt wieder über das alte 20 Monatstief steigt. Je nach Risikoneigung werden Verlustbegrenzungsstopps knapp unter das neu erreichte Bewegungstief platziert, um dem Risiko vorzubeugen, wenn es sich bei dem Ausbruch um kein Fehlsignal handeln sollte.
Wochenchart: WTI Future überschreitet Abwärtstrend
Innerhalb der übergeordneten bestehenden primären Seitwärtsbewegung hat sich aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts seit Mitte Januar ein mittelfristiger Abwärtstrend ausgebildet. Der Aufwärtsimpuls der letzten drei Wochen ist aktuell noch als Korrektur innerhalb dieses Aufwärtstrends zu werten.