• Freitag, 18 April 2025
  • 03:44 Frankfurt
  • 02:44 London
  • 21:44 New York
  • 21:44 Toronto
  • 18:44 Vancouver
  • 11:44 Sydney

Brent C. O. - Marschrichtung 100 US-Dollar!

15.02.2008  |  Michael Bulgrin
Anfang Januar 2008 unternahm Brent C.O. den ersten Versuch, die 100 USD-Marke Geschichte werden zu lassen. Kurz vor dem finalen Sprung über diesen Bereich ging dem schwarzen Gold allerdings die Puste aus. Wieder aufkeimende Ängste um eine Rezession in den USA und damit möglicherweise einhergehende Nachfragerückgänge auf dem Ölmarkt brachten den Brent-Preis unter Druck.

Im Verlauf der Zwischenkonsolidierung prallte Brent zweimal an der Unterstützung bei 87 USD ab. Der dadurch entstandene doppelte Boden fand vor wenigen Tagen seine Vollendung, nachdem das Verbindungshoch bei 92,36 USD nach oben aufgelöst wurde. Aus charttechnischer Sicht muss im nächsten Schritt die Marke von 95 USD durchbrochen werden, um Brent an das letzte Hoch bei 97,86 USD heranzuführen.

Sollte der Sprung über diesen psychologisch wichtigen Bereich gelingen, dürfte es zu einem erneuten Angriff auf die 100 USD-Marke kommen. Unterstützung für eine solche Bewegung erhält Brent C.O. derzeit von Venezuelas Staatspräsidenten Chavez. Das südamerikanische Land hatte seine Erdölfelder im Jahr 2007 verstaatlicht und den US-Konzern Exxon Mobil nicht angemessen entschädigt. Dies entschieden vor wenigen Tagen zumindest europäische Gerichte. Im Ergebnis dieser Gerichtsurteile wurden die Auslandskonten der staatlichen Ölgesellschaft Venezuelas (PDSVA) in Höhe von 12 Mrd. USD eingefroren. Das war Chavez dann zuviel, was in einem Öl-Lieferstop an Exxon resultierte. Zudem wurden Drohungen ausgesprochen, wonach sämtliche Öl-Exporte in die USA eingestellt werden könnten.

Die Beziehungen zwischen den USA und Venezuela sind seit Monaten extrem angespannt. Der Erdölkrimi dürfte sich somit auch in den kommenden Wochen fortsetzen. Neben den weltpolitischen Problemen wirkt sich auch der Winter in den USA auf den Erdölpreis aus. Nach der letzten Lagerbestandsmeldung nahmen die US-Bestände zwar um 1,1 Millionen Barrel auf 301,1 Millionen Barrel zu, Analysten hatten allerdings einen Anstieg um 3,2 Mio. Barrel erwartet. Sollte sich der Winter in den USA weiterhin von seiner harten Seite zeigen, könnten die Vorräte in den kommenden Wochen unter Druck geraten. Momentan sollte somit eher mit steigenden Brent C.O.-Kursen gerechnet werden.

Ein Ausufern der Spannungen zwischen den USA und Venezuela könnte die Aufwärtsbewegung jederzeit beschleunigen. Schnelle Kursanstiege über 100 USD wären dann nicht verwunderlich. Der Bereich zwischen 85 und 87 USD bietet dabei ein gutes Sicherheitsnetz.


© Michael Bulgrin
Chefredakteur ROHSTOFFinsider.de
Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!



© 2007 - 2025 Rohstoff-Welt.de ist ein Mitglied der GoldSeiten Mediengruppe
Es wird keinerlei Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen! Alle Angaben ohne Gewähr!
Kursdaten: Data Supplied by BSB-Software.de (mind. 15 min zeitverzögert)