Die große Jahresanalyse der Rohstoffe (Teil 1)

Die darin enthaltenen Informationen sind naturgemäß hoch, immerhin brauchte es ein ganzes Jahr, bis diese Kerzen entstanden sind. Von entsprechend hoher Aussagekraft sind die Formen, die die 2012er Kerzen angenommen haben, wie auch die Muster, die sie mit vorhergehenden Kerzen bildeten. Daraus lassen sich wichtige Aussagen über den wahrscheinlichen Preisverlauf in den nächsten Jahren ableiten. Es liegt in der Natur der Sache dass die Analyse von Jahreskerzen entsprechend hohe Abstände von wichtigen Widerständen und Unterstützungen mit sich bringt.
Dennoch springen dabei konkrete Erkenntnisse über die einzelnen Rohstoffe heraus, die ich in einer Tabelle am Ende dieses Artikels zusammengefasst habe. Diese Tabelle soll Ihnen helfen, sich grundlegend am Rohstoffmarkt zu Recht zu finden. Zum besseren Verständnis der Trendfolge-Theorie, die diesen Analysen zu Grunde liegt, möchte ich Ihnen dieses Video ans Herz legen. Darin habe ich grundsätzlich erklärt, wie sich aus technischen Gesichtspunkten ein Trend zusammensetzt.
Industriemetalle
Kupfer
LME Kupfer wird in vielen Studien von Investmentbanken als das Industriemetall bezeichnet, das wegen seines anhaltenden Angebotsdefizits auf dem Weltmarkt als das aussichtsreichste gilt. Aber ist das auch aus charttechnischer Sicht der Fall? Es ist nicht das stärkste Metall, aber der Markt wird weiterhin von den Bullen regiert. Das Jahr 2005 (blauer Pfeil) läutete den Bullenmarkt ein, der bis heute währt. In diesem Jahr wurde der durch das Bearish-Engulfing-Kerzenmuster der Jahre 1988/89 gebildete Widerstand bei 3372 USD nach oben durchbrochen. Der von vielen Kommentatoren als "Crash" bezeichnete Kursrückgang des Krisenjahres 2008 von 8940 USD auf 2817 USD kann aus charttechnischer Sicht als regelkonformer erneuter Anlauf auf den alten Widerstand von 3372 USD bezeichnet werden.
Der im Jahr 2006 gebildete Widerstand bei 8800 USD wurde durch den in den Reflationsjahren 2009 und 2010 erfolgten dynamischen Anstieg sogar überwunden (orangener Pfeil), sodass erst ein grundsätzlicher Rückgang des Kupferpreises unter 2879 USD (das Tief des Jahres 2008) das Ende des Bullenmarktes einläuten würde. Jetzt gilt: Steigt Kupfer am Jahresende über 10190 USD, dann kann man eine dynamische Trendfortsetzung erwarten, wobei sich dann das bullenmarktrelevante Tief von 3372 USD auf 6635 USD nach oben bewegen würde.
LME-Kupfer: Fazit
Setup: Bull
Verlaufsprognose: > 10190 $
Setup-Breaker: < 3372 $

Aluminium
Wer mit dem chemischen Element mit der Ordnungszahl 13 im Periodensystem der Stoffe versuchte, Gewinne zu machen, hatte im Jahr 2012 eher „Pech“ – der Preis sank so stark, dass die Schmelzer rote Zahlen schrieben, ihre Ware am Markt nicht mehr losgeschlagen bekamen und aus Not und in dem Versuch, Angebot und Nachfrage wieder in ein Gleichgewicht zu bringen, schlossen, was das am Markt verfügbare Angebot an Aluminium zwar verringerte, den Marktpreis aber nicht nachhaltig beflügelte. Doch die technische Schwäche des Preisverlaufs des Aluminiums entstand nicht erst im Jahr 2012.
Es zeichnete sich bereits in den Jahren 2005 bis 2007 ab, dass Aluminium kaum die Kraft besitzt, wie sie zum Beispiel bei Kupfer in diesen Jahren zu beobachten war. So konnte Aluminium den Widerstand des in den Jahren 1988/89 gebildeten Bearish-Engulfing-Patterns nicht nach oben durchbrechen, was zur Folge hat, dass Aluminium bis heute in einer neutralen Seitwärtsbewegung verharrt, die auf der Unterseite bei 1036,50 USD (eine Zwischenunterstützung liegt bei 1147 USD) und auf der Oberseite bei 3285 USD begrenzt ist.
LME-Aluminium: Fazit
Setup: Neutral
Verlaufsprognose: Seitwärts 1147 $ - 3285 $
Setup-Breaker: < 1036,50 $ oder > 3285 $
