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Opal-Investment: kostbare Farbensymphonie in Stein

11.12.2007  |  Hans Jörg Müllenmeister
Kein anderer Edelstein der Welt kann mit einem so vollkommenen Farbenspiel aufwarten wie der sedimentär entstandene Opal aus Australien. Dazu ließ sich die Natur vor Jahrmillionen einen optischen Trick einfallen, dessen Ursache erst unter dem Elektronenmikroskop bei 200.000facher Vergrößerung sichtbar wird: Die wasserhaltige Kieselsäure Opal besteht nämlich aus einem Kieselgel mit eingebetteten Cristobalit- oder Tridymit-Kügelchen von Zehntausenstel Millimeter Durchmesser, die regelmäßig zu Paketen aufeinandergestapelt sind.

Die Struktur wirkt wie ein optisches Beugungsgitter, denn das einfallende Licht wird unterschiedlich stark an den Kügelchen und Zwischenräumen gebeugt und in die Spektralfarben zerlegt, z. B. bewirken relativ große Kügelchen ein Farbenspiel im Rotbereich, relativ kleine ein Farbenspiel im Blaubereich. Das Aneinanderstoßen verschieden orientierter Bereiche erzeugt die fleckige Farbverteilung. Beim Kippen eines feinen Opals können einzelne Bereiche ihre Spektralfarben wechseln.


Verschiedene Opalarten (Varietäten)

Die eigentliche Körperfarbe des Opals ist nicht mit seinem Farbenspiel zu verwechseln. Aufgrund dieser Eigenfarbe und seiner Struktur unterscheidet man verschiedene Opalvarietäten: etwa den Weißopal, den Kristallopal (durchsichtig mit intensivem Farbenspiel) und die wertvollsten und seltensten Opalvarietäten Schwarzopal und Boulderopal.


Der Opal kann spannende Geschichten erzählen

“Opalus“ wurde erstmals bei den Römern erwähnt und hochgeschätzt. So begehrte Markus Antonius für seine Geliebte Cleopatra als Geschenk einen wundervollen Opal, den er dem Besitzer Senator Nuntius unter Todesandrohung abzutrotzen versuchte. Nuntius zog es vor ins Exil zu gehen und sein Juwel zu behalten. So wie der Opal in allen Farben des Regenbogens aufflammt, so zahlreich waren auch die Vorstellungen und Mythen, die den Opal umrankten. Im Orient galt er als Ankerstein der Hoffnung und als Wunderstein, der vom Himmel fiel.

Magische Kräfte maß man ihm im Mittelalter in Europa bei, der Augenleiden kurierte und sogar den Träger unsichtbar zu machen vermochte. Wen wundert es da, dass man überall nach dem kostbaren Stein in vielen Ländern forschend grub. Die historisch ältesten Vorkommen befanden sich in Ungarn und in der Slowakei; sie sind heute erschöpft. Diese, aber auch die viel später entdeckten Opalfelder in Mexiko, Brasilien, Peru und USA stehen mit vulkanischem Gestein in Verbindung, die aber wirtschaftlich eher unbedeutend sind, denn über 96% aller kommerziell gehandelten sedimentären Opale kommen aus Australien.


Australien - Heimat der Opale in exquisiter Qualität

Der atemberaubend schöne König der Edelsteine wurde erst 1872 in Australien unter verbrannter Erde in karger Wüstenregion entdeckt. Man mutmaßt, daß die Geburtsstätte der Opalproduktion in Queensland lag. Die heute bekannten Opalminen liegen in den Bundesstaaten Neu-Südwales und Queensland. Weiße oder helle Opale stammen vorwiegend aus Coober Pedy (ab 1890) und Andamooka. Das prachtvoll durchscheinende Material aus Queensland (ab 1889) und Andamooka ist als Kristallopal bekannt. Die Heimat des Schwarzopals - auf dunklem Hintergrund strahlende Farben - liegt in Lightning Ridge. Boulder-Opale stammen meist aus Queensland.

Noch bis Mitte des 19ten Jahrhunderts war Ungarn die einzige Opalquelle der Welt. Dann kamen erstmals magisch-farbige Opale aus Australien nach Europa. Bis dahin hatte die Welt noch nie so Aufsehen erregend schöne Stein gesehen. Anfangs hielten Edelsteinhändler diese natürlichen Edelsteine für Fälschungen, denn sie übertrafen bei weitem die milchigen Opale aus Ungarn in ihrer Farbenpracht. Damals gruben im Opalfeld von Kyabra die ersten Opalgräber. Einer von ihnen, Charlie Whitehead, schürfte am Breakfast Creek. Er war der erste, der 1889 Opale an den englischen Jungunternehmer Wollaston verkaufen konnte; 61 kleine Steine waren es für umgerechnet 30 Euro. Sein Zitat: “Ein kleines Zeug, aber sehr brillant und das tanzende Licht prickelte in meiner Hand auf ganz delikate Art“.



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