Kakao zieht weiter aufwärts, Druck auf Sojabohnen lässt etwas nach


Sieht man vom O-Saft Future ab, der gerade die zweite Woche mit einem zweistelligen Plus beendete und damit wieder an der wichtigen Hürde bei ca. 105 USc notiert, so tendierten die gecoverten Futures des Segments mit vergleichsweise moderaten Änderungen seitwärts. Der Kakao Future (ICE) führt hierbei die Liste mit 4,5% an und der Sojabohnen Future bildet mit einem Verlust von 2,4% nach -9,2% in der Vorwoche erneut das Schlusslicht.

Dürre in Texas treibt Baumwolle Future
Der Baumwolle Future explodiert nicht so werbewirksam wie einige andere Kontrakte, aber gegenüber den Tiefständen des vierten Quartals (Low 36,70 USc) liegt nun auch eine Performance von 70% vor. Es kursieren Befürchtungen, dass die Dürre in Texas eventuell die geringste Baumwollernte in den USA seit 1983 verursachen könnte. Aktuell wird seitens der USDA mit 12,8 Mio. bales (à 218kg) noch das niedrigste Produktionsniveau seit dem Erntejahr 1989/1990 prognostiziert. Dem Dezember Future gelang gerade der Sprung über die technische Hürde der ehemaligen Zwischentiefs aus dem vergangenen Sommer bei ca. 63 USc und die Netto-Long-Position der Non Commercials stieg gemäß COT-Report im jüngsten Berichtszeitraum um knapp 6.000 Kontrakte bzw. gut 5% des Open Interests.

Reuters Umfragen zu den Jahresultimokursen
Reuters hat zur Jahresmitte erneut Analysten um ihre Einschätzungen zum Jahresende gebeten und zum Teil wurden die Einschätzungen vom Jahresbeginn deutlich revidiert. Es fällt auf, dass sich auch nach Ablauf des ersten Halbjahrs und einem dadurch entsprechend kürzeren Prognosehorizont Bullen und Bären immer noch unversöhnlich gegenüberstehen und die Preisschätzungen weit auseinanderfallen.
Insbesondere bei den Softs ergaben sich drastische Änderungen: So stieg der Median für den Kakao Future (ICE) gegenüber der Januar Umfrage (2.200 USD) um satte 25%, derjenige für Zucker mit 19 USc gegenüber 14 USc im Januar sogar um über 35%.
Aufgrund von Qualitätsproblemen erwartet man für das laufende Erntejahr bei Kakao inzwischen ein globales Defizit von 80.000 Tonnen, das sich jedoch nach Einschätzung der befragten Analysten im kommenden Erntejahr fast halbieren soll.
Bei der Preisentwicklung des Sojabohnen Futures dürfte die Entwicklung in China als größtem Importeur von erheblicher Bedeutung sein. In dieser Woche sollen 500.000 Tonnen Sojabohnen, 1,2 Mio. Tonnen Mais und 750.000 Tonnen Weizen aus staatlichen Reserven verkauft werden - der Sojabohnen Future verliert ...

© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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