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Agrar: (Preis-) Druck von verschiedenen Seiten

16.02.2009  |  Manfred Wolter
Massiver Einbruch insbesondere bei Baumwolle

Die relative Ruhe der Vorwoche wurde spätestens ab Dienstag bei vielen Agrar Futures durch deutliche Verluste ersetzt. Die wenig wohlwollende Aufnahme des von US Finanzminister Geithner vorgestellten "Financial Stability Plan" am Kapitalmarkt erfasste auch schnell den Rohstoffbereich und verschärfte dort noch die zum Teil belastenden Aussagen des US Landwirtschaftsministeriums in seinem Monatsbericht. Als Konsequenz lag das Ergebnis der meisten Futures im Wochenvergleich bei Verlusten zwischen knapp 4% und knapp 5%. Besser ging es dem Zucker, der erneut mit einem guten Prozent Gewinn abschloss, und nochmals deutlich schlechter erging es den Futures für Arabica (-6,3%) und Baumwolle (-11,7%).

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Baumwolle Future stürzt nach USDA Monatsreport

Der Baumwolle Future erhielt am Dienstag faktisch von zwei Seiten Druck, denn einerseits kamen belastende spezifische Nachrichten seitens der USDA und andererseits litt der gesamte Kapitalmarkt nach der Geithner Rede unter Verstimmung. Die USDA revidierte ihre globalen Konsumerwartungen für das Erntejahr 2008/2009 von 115,2 Mio. bales (à 218kg) auf 112,6 Mio. bales und hob gleichzeitig die Schätzungen der Vorräte von 59,4 Mio. bales auf 61,7 Mio. bales. Der Future wurde nach Erreichen der "limit-down" Differenz von 3USc bei 46, 98USc ausgesetzt.

Die Daten des USDA "Baseline Reports" am Donnerstag zur US Entwicklung mit Blick auf das Baumwolle Erntejahr 2009/2010 konnten die Kurse auch nicht richtig stabilisieren, obwohl hier mittelfristig echte Lücken bei einem Produkt entstehen können, dessen Anbau aufgrund der biologischen Bedingungen im umgekehrten Fall nicht kurzzeitig wieder forciert werden könnte. Die Anbaufläche des nächsten Erntejahres soll von knapp 9,5 Mio. acres auf 8,4 Mio. acres sinken, aber mittels erwarteter Stabilisierung von Ernteflächen und Ertrag gegenüber dem schwachen Vorjahr soll die Produktion von 13,04 Mio. bales im laufenden Erntejahr auf 13,5 Mio. bales im Erntejahr 2009/2010 steigen.

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Drastischer wird das Bild jedoch, wenn man die Produktion im Verhältnis zu den 19,2 Mio. bales des Erntejahres 2007/2008 betrachtet (Produktionsrückgang von über 30% im laufenden Erntejahr) und sieht, dass der Lagerbestand von 10 Mio. bales über 7,7 Mio. bales im laufenden Erntejahr auf 4,5 Mio. bales im kommenden Erntejahr fallen soll. Greifen in der chinesischen Volkswirtschaft auch nur kleine Teile der nationalen Konjunkturpakete, könnte der größte Baumwollimporteur der Welt dem größten Exporteur nach über 50% Lagerabbau einen preistreibenden Angebotsengpass bescheren.

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© Manfred Wolter
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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