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Agrar: Relative Stärke trotz starker Einbrüche

08.12.2008  |  Manfred Wolter
Heftige Verluste bei Agrar- und Soft Futures

So sehr der gesamte Rohstoffsektor in der vorletzten Woche vom stabilisierten Energiebereich profitierte, so sehr litt der Markt in der letzten Woche unter einem weiteren Tiefschlag für den Ölpreis in Verbindung mit einem stabilen USD. Und neue Hiobsbotschaften zur konjunkturellen Entwicklung sorgten für zusätzliche Last, so dass Kakao (LIFFE) mit einem Wochenverlust von knapp 2% die beste Performance unter den liquiden Futures ablieferte. Stärker gerieten Arabica, Zucker und Sojabohnen unter Druck (jeweils gut 11% Verlust), und die Futures für Baumwolle (-13,7%), Weizen (- 15,3%) und Mais (-15,5%) markierten das untere Ende im Agrarsegment. Unter den COT Daten stechen diejenigen des Weizen Futures noch am stärksten hervor, denn die Shorts der Vorwoche wurden um über 180% aufgestockt, was als Veränderung allerdings nur knapp 4% des Open Interests entsprach. Verglichen mit den Ergebnissen aus dem Energiebereich (Brent und WTI Futures -26%) muss aber trotz der katastrophalen Performancezahlen im Sektor Agrar/Softs von relativer Stabilität gesprochen werden.

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Baumwolle handelte “limit-down“

Der Baumwolle Future als Performance Star der Vorwoche geriet nach den schlechten US-Daten besonders heftig unter Druck, handelte am Donnerstag die drei USc “limit-down“ und gab am Freitag weiter nach. Die Sensibilität gegenüber konjunkturellen Rahmendaten wurde erneut eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Bleibt das aktuelle Kursniveau erhalten, drohen in den USA weitere Anbaukürzungen, obwohl der Baumwollanbau schon jetzt ein 25-Jahres-Tief markiert.

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Vietnam eröffnet eigene Robusta Börse

Am Donnerstag wird in Vietnam (größter Robusta Produzent der Welt) die erste Kaffeebörse eröffnet (Aufnahme des Handels am kommenden Montag). Unter staatlicher Kontrolle hofft man auf schnelle Akzeptanz bei den Farmern, sieht aber die kurzfristige Priorität gar nicht in der Preisführerschaft oder zumindest der Beeinflussung der Exportpreise, sondern erst einmal in der Sicherung einer definierten Produktionsqualität. Diese würde potenziellen Interessenten bzw. Käufern aufwendige Prüfungen ersparen. Mit einem Umsatzziel von 1,7 Mio. Säcken (60 kg) in 2010 läge der Anteil des börslichen Handels bei ca. 10% der Ernte. Während der landeseigene Kaffeekonsum im kommenden Erntejahr deutlich steigen soll (10% nach 7% der Produktion), erwartet man bei der Produktion im laufenden Erntejahr einen Rückgang von mindestens 3% aufgrund widriger Wetterbedingungen und gestiegener Produktionskosten.

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© Manfred Wolter
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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