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Agrar: Weizen, Baumwolle und Kakao mit deutlicher Erholung

01.12.2008  |  Manfred Wolter
Baumwolle auf der Überholspur

Obwohl die fundamentalen Daten derzeit auf einen steigenden Nachfrageüberhang für die Zukunft deuten, konnte sich der Baumwolle Future über viele Wochen nicht dem Druck des schwachen Umfelds entziehen. In der vergangenen Woche lieferte er jedoch mit über 14% das höchste Resultat aller beobachteten Futures ab. Die festen Ölfutures (WTI +7% ggü. Vorwoche) sorgten im gesamten Bereich Agrar/ Softs für bullishe Stimmung, so dass selbst der Mais Future als schwächster Wert noch einen Gewinn von mehr als 2% zu verzeichnen hatte.

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Markt statt Intervention - EU kappt Sicherheitsnetz

In der vergangenen Woche fiel in Brüssel die Entscheidung, die über Jahrzehnte existierende Absatzgarantien für EU-Getreide durch Mengenbegrenzung faktisch abzuschaffen. Bisher konnten die Landwirte z.B. Weizen zur Brotherstellung zu einem festgesetzten Mindestpreis von 101,31 Euro pro Tonne an die öffentlichen Lager der Gemeinschaft verkaufen (französischer Weizen handelt derzeit bei gut 130 Euro). In Zukunft können zu diesem Preis allerdings maximal 3 Mio. Tonnen bzw. ca. 2,2% an die EU verkauft werden (die Produktion wird mit etwa 135 Mio. Tonnen erwartet). Alle zusätzlichen Mengen können nur noch in einem Tender angeboten werden, über dessen akzeptierten Höchstpreis die EU frei entscheiden kann. Die Aufgabe garantierter Mindestpreise (von aktuell rund 25% unterhalb der Marktpreise) sollte in vielen Bereichen kein größeres Aufsehen erregen.

Aber gerade die Volatilität des laufenden Jahres zeigt, dass diese Preisuntergrenze rein statistisch schneller als vermutet wieder erreicht werden könnte. Schaut man sich den Chart des französischen Weizen Futures an, so endeten historische Korrekturen sowohl in 2002 als auch in 2005 bei etwa 100 Euro. Wer das freie Spiel der Marktkräfte stärken möchte, darf sich dann aber auch über eine höhere Volatilität in beide Richtungen nicht beklagen. Denn wer keinen Mindestpreis bietet, muss sich nicht wundern, dass in Zeiten hoher Preise ebenfalls kein großes Lager zur Verfügung steht, um die Wogen mit zusätzlichem Angebot zu glätten. Am härtesten dürfte die Regeländerung die Staaten ohne direkten Seezugang treffen, da für diese der Weltmarkt nur über deutlich höhere Transportkosten zugänglich ist.


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© Manfred Wolter
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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