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Agrar: Stabilisierungschancen steigen

17.11.2008  |  Manfred Wolter
Licht am Ende des Tunnels

In der vergangenen Woche tendierte der Zucker Future mit einem Verlust von knapp 3% am schwächsten, aber das anschließende Niveau knapp 10% oberhalb der Oktobertiefs dokumentiert, dass hier kein Ausverkauf stattfindet. Die anderen Futures des Segments Agrar/Softs präsentierten sich wenig verändert oder legten sogar deutlich zu (Kakao LIFFE 6,6%, Weizen CBOT 6,4%). Damit ergeben sich signifikante Unterschiede zu vielen anderen Rohstoff Futures: Insbesondere der Energiesektor produzierte frische Verluste von zum Teil mehr als 10%, die aber trotz des Benchmark Charakters zurzeit nicht einmal ansatzweise nachvollzogen werden.
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Hinter den Kulissen ändert sich jedoch nichts an der Argumentation: Die Schwäche des Öls, der feste USD und Befürchtungen eines rezessionsbedingten Nachfragerückgangs überlagern die fundamentalen Fakten einzelner Produkte weiterhin und verhindern damit deutlich steigende Kurse im Bereich Agrar/Softs. Je klarer sich der Sektor gegen die Schwäche anderer Bereiche stemmt und je weiter einzelne Futures ihren technischen Widerstand aus fallenden Zwischenhochs überwinden, desto wahrscheinlicher liegt ein Zwischentief nun hinter uns. Gleichwohl kann die bisherige Stabilisierung im Verhältnis zur Volatilität und den Pro-portionen des Absturzes noch nicht als signifikant eingestuft werden.

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Baumwolle Future leidet unter USDA Monatsreport

Bereits am vergangenen Montag hatte das US Landwirtschaftsministerium seinen Monatsbericht für November zur globalen Entwicklung von Angebot und Nachfrage vorgelegt. Für einige Rohstoffe gab es minimale Revisionen nach unten, die jedoch ebenso wenig Echo im Markt erzeugten wie eine neue globale Rekordernte bei Weizen (+2,2 Mio. Tonnen auf 682,4 Mio. Tonnen). Nach einem bereits schwachen Oktoberreport wurden jedoch die Prognosen für Baumwolle nochmals deutlich zurück genommen. Wobei die Abwärtsrevision des Konsums um 3 Mio. bales auf 119,3 Mio. bales wesentlich größer ausfällt als die Revision der Produktion (Lagerbestände damit knapp 4% höher). Die USDAPrognosen zum globalen Konsum sind damit bereits seit Juni rückläufig (inzwischen um rund 6%). Der Löwenanteil dieser Anpassung beruht auf der Zurückhaltung Chinas. So wird der Baumwollverbrauch in der Volksrepublik nach 55 Mio. bales nur noch mit 51 Mio. bales erwartet, woraus sich im Jahresvergleich der erste Rückgang des Konsums seit 10 Jahren ergäbe. Der Future reagierte kurzfristig mit den schwächsten Kursen (unter 37 USc) seit Mai 2002.

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© Manfred Wolter
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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