Industriemetalle: Technische Situation bei Alu, Nickel und Kupfer


Die Notierung für Aluminium rutschte den zweiten Monat in Folge fast ausnahmslose südwärts und hat dabei inzwischen auch größere historische Wendepunkte zwischen 2.000 USD und 2.300 USD ohne Gegenwehr durchschlagen. Im jüngsten Zwischentief bei 1.906 USD liegt der Verlust aus der Spitze nun bei über 40% in weniger als vier Monaten, ohne dass signifikante Anzeichen für eine Erholung erkennbar wären. Die nächsten Unterstützungen liegen bei 1.760 USD und 1.690 USD, während markante Ziele auf der Oberseite inzwischen bei 2.260 USD und 2.350 USD in die Ferne rücken. Erste Erholungschancen ergeben sich aus aktueller Perspektive bei Rückkehr über 2.000 USD oder nach Aufsetzen bei knapp 1.800 USD.

Kupfer erreicht wichtige Unterstützung
Der Kupferpreis erlebte seit dem Allzeithoch im Sommer einen noch wesentlich aggressiveren Verfall als der Aluminiumpreis (knapp 60% Verlust), aber der Chart stellt sich aus aktueller Perspektive trotzdem nicht so negativ dar: Sowohl im Oktober als auch am Freitag gelang das Tief ein paar USD oberhalb des alten, im Dezember 1988 bezahlten Zwischenhochs bei 3.716 USD, so dass antizyklische Ideen durchaus berechtigt wären. Die Entwicklung beim Nickel mit kräftig überschießenden Reaktionen zeigt jedoch, dass selbst eine per Monatsclose gehaltene Marke aufgrund extremer Volatilität innerhalb der Periode noch problemlos um mehr als 10% unter- oder überschritten werden kann (die nächste bessere Unterstützung bei 3.080 USD).

Nickel rettet historische Marke per Monatsclose
Der Nickelpreis präsentierte im Oktober die schärfsten Verluste des gesamten Kursverfalls seit dem Frühsommer 2007. Aber schon zur Monatsmitte war das historisch sehr wichtige Unterstützungsniveau bei 10.500 USD erreicht und nach nur eintägiger Gegenbewegung rutschte der Kurs in der darauffolgenden Woche nochmals um mehr als 1.000 USD bis knapp 9.200 USD. Erst in den letzten Handelstagen rettete eine dynamische Erholung das Unterstützungsniveau per Monatsclose und erhält damit für den weiteren Quartalsverlauf wenigstens die Option einer Gegenbewegung. Interpretiert man die Schwäche vom Freitag als “Pull Back“, so würde eine Erholung über das letzte Zwischenhoch bei knapp 13.500 USD für substanzielle Entspannung sorgen (Ziele dann knapp 17.000 USD, während neuer Druck erst bei weiterem Verfall unter 10.500 USD entstünde (Ziele dann 9.100 USD und 8.000 USD bei deutlich reduzierter Unterstützungskraft).

© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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