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Rohöl kostet doppelt so viel wie vor einem Jahr

07.07.2008  |  Dora Borbély
1. Aktuelles

Der Ölpreis kletterte Anfang Juli auf über 145 US-Dollar pro Barrel. Eine Zuspitzung des Konflikts zwischen Israel und dem Iran sowie Streiks in Venezuela waren geopolitische Faktoren, die zum fortgesetzten Ölpreisanstieg beigetragen haben. Der Positionierung der von der USAufsichtsbehörde CFTC ausgewiesenen Spekulanten können die Preisanstiege kaum geschuldet sein. Das Treffen vom 22. Juni in Dschidda zwischen Ölkonsumentenländern und Förderstaaten sowie Weltkonzernen aus der Energiebranche brachte erwartungsgemäß keine Entspannung für den Ölmarkt. Der einzige konkrete Vorschlag war eine Fördermengenerhöhung Saudi-Arabiens ab Juli um täglich 200 Tausend Barrels.

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2. Fundamentale Faktoren

Die Daten aus dem im Juni veröffentlichten Jahresenergiebericht von BP stützen die These der Überschussnachfrage am Rohölmarkt. Im Gesamtjahr 2007 stieg die globale Nachfrage um 1,2%, während das weltweite Rohölangebot mit -0,2% sogar geschrumpft ist. Der Rückgang kam vor allem durch die Förderquotenreduktionen der OPEC-Länder. Somit stieg die Nachfrage am Weltrohölmarkt im dritten Jahr in Folge schneller als das Angebot. Dies ist die Hauptursache für den Aufwärtstrend des Ölpreises, der auch in den kommenden Jahren anhalten dürfte. Zugleich betont der Bericht, dass die ursächlichen Probleme bei der Ölförderung für private Unternehmen politischer und nicht geologischer Natur seien. Wenngleich diese These richtig ist, darf langfristig nicht vernachlässigt werden, dass höhere Förderkosten durch den erschwerten geologischen Zugang von Rohölreserven ebenfalls ein wichtiger Preistreiber sind.

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3. Unsere Meinung

In den kommenden Sommermonaten rechnen wir mit einer Seitwärtsbewegung des Ölpreises im Bereich von 135 Euro. Eine nennenswerte Abwärtsbewegung dürfte erst ab den Herbstmonaten zu erwarten sein. Bis dahin besteht aber noch ein erhebliches saisonales Preisaufwärtsrisiko aufgrund der Hurrikansaison und der Sommernachfrage nach Benzin sowie aufgrund geopolitischer Unsicherheiten.

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© Dr. Dora Borbély
Commodity Analyst

Quelle: Makro-Research: Volkswirtschaft Rohstoffe, DekaBank





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