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Energieverbrauch in Deutschland - Daten für das 1. Quartal 2020

02.06.2020  |  AGEB
Überblick

Januar bis März 2020


Der Energieverbrauch in Deutschland lag in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres um knapp 7 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Nachvorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) fiel der Verbrauch im ersten Quartal um 6,8 Prozent auf 3.457 Petajoule (PJ) beziehungsweise 117,9 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE).

Für die rückläufige Verbrauchsentwicklung verantwortlich sind der konjunkturbedingt geringere Energieverbrauch insbesondereindenenergieintensivenIndustrien,die wärmere Witterung in den ersten beiden Monatendes Jahres sowie erste Auswirkungen der Corona-Pandemie.

Verbrauchssteigernd wirkte dagegen der diesjährige Schalttag. Mit Ausnahme der Erneuerbaren waren alle Energieträger von der rückläufigen Verbrauchsentwicklung betroffen, besonders stark fielen die Kohlen ins Minus. Wie die AG Energiebilanzen außerdem berechnete, wäre der Energieverbrauch ohne den Einfluss der milden Witterung nur um 6,4 Prozent gesunken. Ferner rechnet die AG Energiebilanzen mit einem Rückgang des energiebedingten CO2-Ausstoßes um knapp 11 Prozent.

Der Verbrauch von Mineralöl sank um 3,2 Prozent. Während es bei den Ottokraftstoffen nur zu einem geringen Absatzrückgang gegen über dem Vorjahr kam, lag das Minus beim Dieselkraftstoff bei 3,4 Prozent. Beim Heizöl lag der Absatz um 5,7 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Dieser Zuwachs dürfte den Bestandsaufstockungen der Verbraucher infolge der stark gesunkenen Preise geschuldet sein. Beim Rohbenzin kam es konjunkturbedingt zu einem Rückgang um 10,5 Prozent.

Der Verbrauch von Mineralöl lag 2019 insgesamt um 1,7 Prozent höher als im Vorjahr. Der Absatz von Diesel- und Ottokraftstoff sowie Flugbenzin verzeichnete einen leichten Anstieg. Beim leichten Heizöl kam es zu einem deutlichen Absatzplus in Höhe von 17,4 Prozent. Die Lieferungen von Rohbenzin an die chemische Industrie verringerten sich aus konjunkturellen Gründen um rund 8 Prozent.

Der Erdgasverbrauch verringerte sich insgesamt um 5,5 Prozent infolge der milderen Witterung in den ersten beiden Monaten sowie einem leicht geringeren Einsatz von Erdgas in der Stromerzeugung.

Der Verbrauch an Steinkohle sank im ersten Quartal 2020 um rund 22 Prozent. Beim Einsatz von Steinkohle in den Kraftwerken kam es zu einem Rückgang in der Größenordnung von gut einem Drittel. Diese Entwicklung ist vornehmlich auf die deutliche höhere Stromeinspeisung aus Wind- und PV-Anlagen zurückzuführen. Der Einsatz von Koks und Kohle in der Stahlindustrie war um knapp 7 Prozent rückläufig.

Der Verbrauch von Braunkohle verringerte sich in den ersten drei Monaten 2020 um mehr als 30 Prozent. Dieser erhebliche Rückgang hat vorallem drei Ursachen: Die stark gestiegene Stromproduktion aus erneuerbaren Energien, die Überführung weiterer Braunkohlekraftwerksblöcke in die Sicherheitsbereitschaft sowie erste Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Stromverbrauch.

Bei der Kernenergie kam es infolge der planmäßigen Abschaltung des Kraftwerks Philippsburg zum Jahresende 2019 zu einem Rückgang der Stromproduktion um knapp 17 Prozent.

Die aktuelle Ausgabe des Quartalsberichts der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen ist jetzt abrufbar: "Energieverbrauch in Deutschland - Daten für das 1. Quartal 2020"


© Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.



Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen wurde 1971 in Essen von sieben Verbänden der deutschen Energiewirtschaft und drei auf dem Gebiet der energiewirtschaftlichen Forschung tätigen Instituten gegründet. 2004 erfolgte eine Umgründung in einen Verein. (www.ag-energiebilanzen.de).
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