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Billigeres Blei wegen schwacher Automobilproduktion

10.06.2008  |  Dora Borbély
1. Aktuelles

Der Bleipreis befindet sich bereits seit Mitte Oktober 2007 in der Abwärtsbewegung. Zwar wurde auch Blei in der ersten Märzhälfte 2008 durch die allgemeine Aufwärtsdynamik bei den Rohstoffpreisen noch einmal kurzzeitig mit nach oben gezogen, doch seitdem verbilligte es sich deutlich. Derzeit beträgt der Preisrückgang im Vergleich zum Vormonat rund 20% und zum Vorjahr fast 15%. Dabei hatte der Bleipreis im Oktober vergangenen Jahres noch mit einem Plus von fast 150% im Vorjahresvergleich aufgewartet. Was ist passiert?

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2. Fundamentale Faktoren

Blei wird zum Großteil bei der Herstellung von Autobatterien eingesetzt.Global zeigt sich auf der Nachfrageseite seit Herbst 2007 eine Schwächephase am Bleimarkt. Denn die Automobilproduktion ist in den USA, in Europa und in manchen asiatischen Ländern rückläufig. Im ersten Quartal 2008 hat die Bleinachfrage global im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,4% nachgelassen.

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Würde die Nachfrage für den Rest des Jahres ähnlich schwach bleiben, würde die Bleinachfrage, die in den vergangenen Jahren Jahr für Jahr angestiegen ist, auf ihr Niveau von 2005 zurückfallen. Gleichzeitig erhöhte sich das weltweite Bleiangebot im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,2%, obwohl die Nettoexporte Chinas, des wichtigsten Anbieters mit einem Weltmarktanteil von über 35%, in den ersten drei Monaten des Jahres extrem schwach waren. Erst für den April zeigte sich wieder ein leichter Anstieg der Nettoexportvolumina Chinas, die aber nach wie vor deutlich unter ihrem Vorjahresniveau liegen.

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Alles in allem stützt der seit Anfang Oktober 2007 anhaltende Lageraufbautrend von Blei an der London Metal Exchange (LME) die These der fundamentalen Entspannung am Bleimarkt und trägt zur Erklärung der fallenden Preise bei.


3. Unsere Meinung

Für die kommenden Monate stehen die Zeichen auf weitere Bleipreisrückgänge. Erst wenn im späten Jahresverlauf 2008 die globale Konjunkturdynamik und damit auch die Automobilproduktion wieder in Fahrt kommen, rechnen wir mit erneuten nachhaltigen Bleipreisanstiegen.

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© Dr. Dora Borbély
Commodity Analyst

Quelle: Makro-Research: Volkswirtschaft Rohstoffe, DekaBank





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