Rezessionsgefahr: Fällt Kupfer jetzt besonders stark?


Saisonaler Gegenwind baut sich auf
Instrument: Kupfer (HG)
Durchschnittliches Preisbewegung: -4,19 %
Zeitraum: 27. April – 19. Juni
Gewinn-Quote: 13,33 %
Die nachfolgende Grafik zeigt die typische Preisentwicklung von Kupfer zwischen dem 27. April und dem 19. Juni über die vergangenen 15 Jahre. Im Durchschnitt verzeichnete Kupfer in diesem Zeitraum einen Rückgang von -4,19 %. Diese Periode entspricht damit einer der schwächsten saisonalen Phasen des Metalls im Jahresverlauf. Ursache für diese wiederkehrende Schwäche dürfte in einem Rückgang der Bau-Aktivitäten nach dem Winter, verlangsamter industrieller Lagerauffüllung sowie nachlassender chinesischer Nachfrage nach dem Aktivitätshoch im Februar liegen.

Mit einer annualisierten Durchschnittsperformance von -25,52 % und einer Gewinn-Quote von lediglich 13,33 % – Kupfer legte in diesem Zeitraum nur in zwei von fünfzehn Jahren zu – gehört dieser Zeitraum zu den besonders schwachen. In den hervorgehobenen Jahren 2017 und 2020 konnte Kupfer jedoch zulegen.

Vom Höhenflug zum Absturz in nur wenigen Wochen
Noch vor wenigen Wochen erreichten Kupfer-Futures an der Comex Rekordstände, da Marktteilnehmer den von Präsident Trump angedrohten 25%-Zöllen zuvorkommen wollten. Das Transportvolumen stieg an und die Prämien auf in die USA bestimmte Lieferungen kletterten stellenweise um bis zu 500 USD pro Tonne zusätzlich zum Futures-Preis. Dadurch kam es zu einer der schärfsten Drei-Tages-Verkaufsrallyes seit 2008 mit einem Rückgang von 10% des an der Comex gehandelten Kupfers.
Was steckt hinter dieser Umkehr? Trumps weitreichende "reziproke" Zölle entpuppen sich als weitaus störender als zunächst von Investoren angenommen. Die Maßnahmen riefen chinesische Gegenreaktionen hervor und führten zu einer drastischen Neubewertung der Nachfrageerwartungen. JPMorgan rechnet nun mit einer US-Rezession in diesem Jahr, während die UBS warnt, dass asiatische Exporteure bei jedem Rückgang des US-BIP um 1 % mit einem Produktionsrückgang von bis zu 2 % rechnen müssen.
Sollte eine Rezession eintreten, drohen weitere Verluste
Der aktuelle Preisverfall bei Kupfer passt beunruhigend gut ins saisonale Muster. Es handelt sich nicht länger nur um eine spekulative Korrektur – vielmehr spiegeln sich nun reale Nachfrageeinbrüche wider. US-Hersteller ziehen sich bereits aus ihren Spot-Orders zurück und Trader berichten von einem nahezu vollständigen Erliegen der Gebotsaktivität für Lieferungen in die USA.
Die Citigroup erwartet inzwischen, dass der durchschnittliche Kupferpreis außerhalb der USA im zweiten Quartal bei nur 8.500 USD je Tonne liegen wird. Goldman Sachs rechnet ebenfalls mit einer Entwicklung nach unten – konkret mit Preisprognosen unterhalb der 9.000-USD-Marke. Sollte die Zollpolitik die USA tatsächlich in eine Rezession stürzen, könnten die Preise laut der chilenischen Beratungsfirma GEM sogar auf 6.600 USD fallen – das entspräche einem Rückgang von fast 25 % gegenüber dem aktuellen Niveau.
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Wie Sie sehen, zeigt sich Kupfer derzeit anfällig. Die saisonale Schwächephase könnte diesmal durch zunehmende Rezessionssorgen noch weiter verstärkt werden.
© Giles Coghlan, CMT
Macro Strategist von www.seasonax.com
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