Tiberius Markteinschätzung Metalle

Starke Verluste ab Juni 2018
Industriemetalle verbuchten ab Juni 2018 in einer Zeit kräftige Verluste, als Konjunkturindikatoren und internationale Aktienmärkte eher für eine Fortsetzung des späten Konjunkturbooms sprachen. Die großen vier Kontrakte an der London Metal Exchange (LME) - Kupfer, Aluminium, Nickel und Zink - brachen von ihren Hochpunkten Ende Mai 2018 zwischen 15% und 30% ein. Diese ausgeprägte Kursschwäche läßt sich nicht primär an der Dollarentwicklung festmachen.
Der Greenback tendierte zu den meisten Währungen seitwärts. Gegenüber dem Euro schwankte das Kursniveau zwischen 1,14 und 1,175. Aktuell steht der Eurokurs bei 1,16 US-Dollar. Also auch in Euro gerechnet sind die Industriemetalle eingebrochen. Die stark negative Entwicklung der Industriemetalle läßt sich ebensowenig mit einer parallelen Aktienschwäche begründen. Das amerikanische Börsenbarometer S&P 500 steht heute um mehr als 5% höher als Anfang Juni 2018.

Im längeren Chartbild hat der LME-Industriemetallindex den seit Anfang des Jahres 2016 bestehenden Aufwärtstrend nach unten durchbrochen. Signalisieren die Industriemetalle damit im Zuge des verschärften Handelsstreits zwischen den USA und vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise in der Türkei eine bevorstehende Konjunkturwende? Die Einführung zusätzlicher Zölle könnte ja zu einem Rückgang des Handelsvolumens und des globalen Bruttosozialprodukts führen. Wie groß dieser Effekt ist, hängt vor allem davon ab, wie stark die industrielle Nachfrage aufgrund des zollbedingten Preisanstiegs zurückgeht.
Der unmittelbare Effekt eines eskalierenden Handelsstreits ist der einer Preiserhöhung. Höhere Zölle auf einzelne Industriegüter wirken wie eine Mehrwertsteueranhebung. Die betroffenen Produzenten stehen vor der Wahl, die Steuer durchzureichen und dabei Marktanteile an Wettbewerber zu verlieren, die von Zöllen nicht betroffen sind. Oder sie reduzieren ihre Absatzpreise, was bei gegebenen Kosten zu einer Reduzierung ihrer Margen führt.
Langfristig führt ein Handelskrieg zu einer verminderten internationalen Arbeitsteilung und damit zu ineffizienteren Produktionsstrukturen sowie zu einer partiellen Neuordnung der Handelswege. Im schlimmsten Fall also zu einer Stagflation. In jedem Fall aber ein Horrorszenario für Aktien und Rentenmärkte. Diese scheinen davon jedoch ebenso wenig wissen zu wollen wie andere Rohstoffsektoren wie z.B. Rohöl. Ein einseitiges Einpreisen dieses Szenarios lediglich bei den Industriemetallen scheint wenig plausibel.

Die aktuelle aktuelle Markteinschätzung zu den Metallmärkten ist hier abrufbar.
© Markus Mezger
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