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Kupfer haussiert, Rohöl konsolidiert

11.06.2018  |  Frank Schallenberger (LBBW)
Performance und Indizes

Die Konsolidierung an den Rohstoffmärkten setzte sich zuletzt fort, bei divergenter Entwicklung der Sektoren. So mussten die Preise für Öl und Ölprodukte Federn lassen, während sich Industriemetalle verteuerten. Vor allem der Kupferpreis avancierte kräftig, unter anderem wegen besser als erwartet ausgefallener Einkaufsmanagerindizes aus China, wegen des wieder schwächeren US-Dollar, aber vor allem aufgrund von Befürchtungen um Angebotsengpässe.

Derzeit laufen die Lohnverhandlungen mit dem Betreiber der weltweit größten Kupfermine Escondida in Chile. Die Erinnerungen an den 44-tägigen Streik im Vorjahr sind noch frisch und trieben den Kupferpreis nach oben. Von den festen Basismetallen profitierte auch der LBBW-Top-Ten-Index, der diesen Sektor mit 40% gewichtet und im bisherigen Jahresverlauf knapp 6% angestiegen war - deutlich besser als etwa die Pendants von Bloomberg.

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Marktkommentar: EIA-Daten drücken Preise

Brent hatte in den letzten beiden Wochen wiederholt die Marke von 80 USD je Barrel getestet und damit das höchste Niveau seit November 2014 erreicht. Schon in der Vorwoche kamen die Preise unter Druck, nachdem über eine Lockerung der derzeitigen Förderkürzungen von OPEC mit Russland anlässlich des OPEC-Treffens am 22. Juni spekuliert wurde.

Die laufende Handelswoche brachte vor allem nach der Veröffentlichung der EIA-Wochendaten weiteren Abgabedruck. So legten die landesweiten Rohöllager in den USA in der Berichtswoche um 2,1 Mio. Barrel zu, erwartet war ein Rückgang in ähnlicher Größenordnung. Zudem erreichte die wöchentliche Produktion mit 10,8 Mio. Barrel einen neuen Rekordwert.

Der wichtigste Einflussfaktor ist derzeit jedoch das anstehende OPEC-Meeting. Wir gehen davon aus, dass man sich - gemeinsam mit Russland -auf eine Lockerung der Förderbremse um 0,5 Mio. Barrel pro Tag einigen wird. Derweil wird die Lage in Venezuela immer dramatischer.

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Das Land ist mit seinen kontraktierten Ölexporten wegen Produktionsschwierigkeiten so deutlich in Verzug, so dass Dutzende Tanker vor der Küste warten müssen, bis der Rückstand abgearbeitet wird. Allein im April hatte Venezuela Kontrakte in Höhe von 2,15 mbpd zu erfüllen, tatsächlich produziert wurden aber nur 1,49 mbpd.

Allein dieser Umstand dürfte Saudi-Arabien und Russland zu einer Lockerung bewegen, und dabei auch die individuellen Fördermengenziele auf den Prüfstand stellen. Viele Hedge-Fonds haben jedenfalls ihre Positionierung überdacht und bereits die sechste Woche in Folge die nach wie vor hohen Öl-Longpositionen abgebaut.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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