US-Ölproduktion erreicht 2-Jahreshoch


Die Rohstoffpreise haben sich zuletzt weiter auf relativ hohem Niveau gehalten. Der Bloomberg Commodity Index (Spot) notiert seit Anfang Juli weiterhin in einem recht engen Band um die Marke von 330 Punkten.

Marktkommentar: Gold gut behauptet, Öl schwächer
Bei den einzelnen Rohstoffen ging es zuletzt aber durchaus in unterschiedliche Richtungen. Während sich der Goldpreis erneut seinem Jahreshoch annäherte, gaben Brent und Co. wieder etwas nach!
Der Abbau der US-Öllagerbestände setzte sich zuletzt weiter fort. Nach Angaben der EIA reduzierten sich die Öllager in der vergangenen Woche um knapp 9 Mio. Barrel - dies ist der stärkste wöchentliche Lagerabbau seit fast einem Jahr. Auf der anderen Seite bleibt aber auch die Angebotsseite unverändert dynamisch. Die USÖlproduktion legte in der letzten Woche um 79.000 Barrel zu. Dies entspricht dem stärksten wöchentlichen Anstieg seit Ende Juni.

Der US-Output liegt jetzt bei 9,5 mbpd und hat den höchsten Stand seit Juli 2015 erreicht. Kurzfristig hat der Markt stärker auf die bearishen Nachrichten von der Angebotsseite reagiert und Brent zeitweise wieder unter 50 USD pro Barrel gedrückt. Solange sich das dynamische Angebot und die starke Nachfrage unverändert die Waage halten, dürfte der Ölpreis zunächst weiter um die 50-USD-Marke pendeln.
Während der Ölpreis etwas abbröckelte, hielt sich der Goldpreis im Bereich des Jahreshochs. Nachdem die Marke von 1.300 USD weder im April, noch im Juni geknackt werden konnte, ist dies bereits der dritte Anlauf. Unterstützung für den Goldpreis kam zuletzt auf jeden Fall durch die Erhöhung der politischen Unsicherheit im Zuge der Diskussionen um Nordkorea.

Allerdings sprechen die Fundamentaldaten zunächst nicht für ein nachhaltiges Überschreiten des bisherigen Jahreshochs. Die physische Nachfrage von Seiten der ETFs ist seit Anfang Juni tendenziell zurückgegangen. Der US-Dollar könnte nach der Schwächephase der letzten Wochen reif sein für eine Erholung, was den Goldpreis eher belasten würde.
Und schließlich dürften aus Indien zunächst schwache Nachfragedaten gemeldet werden. Nach der Steuererhöhung auf Goldkäufe zum 1. Juli dürften etliche Käufe vorgezogen worden sein, so dass die indische Nachfrage sich zunächst schleppend entwickeln sollte.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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