Commodities Weekly: Marktkommentar vom 28.04.2017


Aktien rauf, Dollar schwach - in diesem Kontext sollten üblicherweise auch die Rohstoffpreise ansteigen. Der durch den ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahl in Frankreich ausgelöste Run in Risikoassets, vor allem in Europa, verpuffte an den Rohstoffmärkten. Auch der schwache Dollar konnte deren Preisrückgang im Wochenvergleich nicht verhindern. Die Marktteilnehmer richten den Blick auf die Fundamentals der jeweiligen Rohwaren, die nach wie vor häufig von Angebotsüberschüssen geprägt sind.
Performance
Der LBBW Top Ten Index rutschte in der laufenden Handelswoche YTD in die Minuszone - weitgehend im Gleichlauf mit den marktbreiten Rohstoffindizes.
Energie
In den letzten beiden Handelswochen kamen die Ölpreise kräftig unter die Räder. Die in der Vorwoche veröffentlichten EIA-Daten zeigten neben steigenden Benzinbeständen einmal mehr, dass das Shale-Comback in vollem Gang ist. Außerdem lastete die Wiederaufnahme der Produktion in zwei bedeutenden libyschen Ölfeldern auf den Preisen.
Gestern wurde die 200-Tage-Linie dynamisch unterschritten, um sich zu Handelsschluss wieder über diese Unterstützung zu retten. Die EIA-Daten sorgten nun für Entspannung, die landesweiten Rohölbestände gaben um 3,6 Mio. Barrel nach. Wir gehen davon aus, dass die OPEC am 25.5. die Vereinbarung zu den Förderkürzungen verlängern wird, was die Preise weiter stabilisieren sollte.
Edelmetalle
Die Rückkehr der Risikofreude an den Finanzmärkten drückte zuletzt auf die Preise für Gold und Silber. Dieser Trend sollte sich jedoch nicht fortsetzen, zumal vor allem aus dem bedeutenden Nachfragerland Indien gute Nachrichten zu vernehmen sind.
Basismetalle
Die Basismetalle profitierten kaum vom Risk-On-Modus der Märkte. Die Investoren blicken vielmehr erneut nach China. Erste Hinweise, inwieweit sich die dortige Wirtschaftsentwicklung wie befürchtet abschwächt, könnten die in den nächsten Tagen zur Veröffentlichung anstehenden Einkaufsmanagerindizes geben.
© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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