Basismetalle: Minenschließungen auf den Philippinen


Die Chinesen haben in dieser Woche ihr Neujahrsfest gefeiert. 2017 ist das Jahr des Hahns. Nach dem chinesischen Horoskop wird der Hahn durch zwei gegensätzliche Wesenszüge charakterisiert. So geht er tagsüber bodenständig und fleißig seinen Pflichten nach, attraktiv und extrovertiert glänzt er am Abend.
Nicht ganz so glänzend zeigen sich zu Jahresbeginn die Stimmungsindikatoren in China. So bewegt sich der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex, der insbesondere kleine und mittlere privat geführte Unternehmen abbildet, mit 51 Punkten zwar noch oberhalb der Wachstumsschwelle.

Gegenüber dem Vormonat hat das Momentum im Januar allerdings etwas nachgelassen. Auch der offizielle Einkaufsmanagerindex, der seinen Fokus auf die Staatsunternehmen richtet, zeigt eine etwas nachlassende Dynamik in der verarbeitenden Wirtschaft an. Während der Caixin-Index unterhalb der Marktprognosen lag, konnte der offizielle Index diese allerdings leicht übertreffen.
Insgesamt sind die Wirtschaftsdaten zu Jahresbeginn in China grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen, da das Neujahrsfest häufig zu Verzerrungen führt.
Für Überraschung sorgte die chinesische Notenbank, die heute ihre Zinsen für einige kurzfristige Repo-Geschäft angehoben hat. Hintergrund dürften die Übertreibungen auf dem Immobilienmarkt sowie die hohe Unternehmensverschuldung sein. Konjunkturstimulierende Maßnahmen dürften sich somit weiter auf die fiskalpolitische Seite konzentrieren. Der Verlauf der chinesischen Konjunktur wird auch in diesem Jahr der maßgebende Einflussfaktor auf den Metallmärkten sein.

Minenschließungen auf den Philippinen
Nachdem der Nickelpreis in den Wochen zuvor stark unter Druck stand, zogen die Notierungen des Legierungsmetalls in der Berichtswoche deutlich an. Die philippinische Umwelt- und Rohstoffministerin Regina Lopez kündigte an, 23 Minen, die überwiegend Nickel produzieren, aufgrund von Umweltbelastungen schließen zu lassen. Dies entspräche in etwa der Hälfte der Nickelförderung des Landes und rund 10% des globalen Konzentratangebotes.
Die Minen haben mit heftigem Widerspruch auf diese Entscheidung reagiert und juristische Schritte angekündigt. Vor drei Wochen hatte Indonesien bekanntgegeben, sein Exportverbot für unverarbeitete Erze zu lockern. Mit Blick auf die Preisbewegungen scheinen die Märkte die Auswirkungen der philippinischen Minenschließungen gegenwärtig höher zu gewichten, was auch unserer Einschätzung entspricht.

© Achim Wittmann
Investmentanalyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.