Marktanalysen und Strategien


Das Ereignis der Woche für den Rohstoffmarkt war die Nachricht über einen angeblichen Vorschlag Saudi-Arabiens, zusammen mit Russland eine Kürzung der Ölförderung durchzuführen. Rohöl und andere Rohstoffe verteuerten sich daraufhin deutlich.
Zur Zeit ist jedoch nicht abzusehen, ob sich eine gemeinsame Angebotsverknappung durchführen lässt. Aktuell ist sogar noch unklar, ob sich der russische Energieminister mit seinen Äußerungen auf neue Vorschläge oder nur auf alte Forderungen aus dem Nahen Osten berief.
Performance
Die bedeutenden Rohstoffindizes legten deutlich zu. Die Bloomberg-Indexfamilie gewann auf Wochensicht über 3% hinzu und die S&P GSCI-Indizes stiegen um mehr als 6%.
Energie
Der aktuell meistgehandelte Kontrakt für die Lieferung von Brent-Rohöl im April kletterte nach den Meldungen aus Moskau an diesem Donnerstag in der Spitze um mehr als 8% auf 36,57 USD. Am 20. Januar wurde Öl dagegen noch für weniger als 28 USD gehandelt. Angesichts der unklaren Nachrichtenlage dürfte die Volatilität hoch bleiben, wenngleich wir auf Sicht der kommenden Monate eher höhere Preise als heute erwarten.
Edelmetalle
Der Goldpreis gab spiegelbildlich zum Anstieg der Ölnotierungen etwas nach. In der Summe blieb die nach oben gerichtete Tendenz der vergangenen Wochen jedoch intakt. Gemäß den jüngsten Angaben von Thomson Reuters GFMS sank die Goldförderung im 4. Quartal 2015. Dies untermauert unsere Erwartung eines 2016 rückläufigen Primärangebots.
Basismetalle
Unterstützt von steigenden Ölpreisen sind die Notierungen der Basismetalle in der Berichtswoche in Summe gestiegen. Überproportional deutlich zulegen konnte der Zinkpreis. Die Zinkeinfuhren Chinas sind im Dezember deutlich gestiegen. Vermutlich werden hier Bestände im Vorfeld angekündigter Produktionskürzungen aufgebaut. Ein neues Höchstniveau erreichten im vergangenen Jahr Chinas Kupferimporte.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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