Commodities Weekly: Marktkommentar


Bis Anfang der Woche haben sich die Notierungen an den Rohstoffmärkten deutlich erholt. Der Bloomberg Commodity Spot Index, der am 26. August ein Sechsjahrestief bei 282 Punkten verzeichnete, kletterte in nur drei Tagen wieder bis auf über 300 Punkte. Zuletzt gaben die Preise wieder etwas nach. Die hohe Volatilität an den Märkten dürfte weiter anhalten. Die Energiepreise dürften zunächst seitwärts tendieren. Bei Edel- und Basismetallen besteht weiter deutliches Erholungspotenzial.
Performance:
Die wichtigen Benchmark-Indizes stiegen durchweg an. Besonders deutlich legten die energielastigen S&P GSCI-Indizes aufgrund der Ölpreisverteuerung zu.
Energie:
Der unabhängig von dem jüngsten Anstieg immer noch relativ niedrige Ölpreis führt dazu, dass Tankschiffe auf dem Weg vom Nahen Osten in Richtung Europa anstatt der schnelleren Route über den Suezkanal die längere Route um Afrika herum nehmen. Hierfür sprechen erstens die gesunkenen Treibstoffkosten im Vergleich zu den Kanalgebühren.
Zweitens macht die aktuell am kurzen Ende wieder sehr ausgeprägte Contango-Situation Verkäufe zu einem in der Zukunft liegendem Zeitpunkt attraktiver als Verkäufe am Spotmarkt. Die längere Fahrtzeit um den afrikanischen Kontinent erhöht so die Erlöse der Verkäufer.
Edelmetalle:
Die Äußerung von EZB-Chef Draghi auf der gestrigen Pressekonferenz, notfalls die Geldflut nochmals zu verstärken, führte zu einer Aufwertung des USDs und spiegelbildlich zu einem Rückgang des Goldpreises auf zuletzt 1.125 USD. Der nächste entscheidende Impuls für die Edelmetallmärkte dürfte heute Nachmittag von der Veröffentlichung der USArbeitsmarktdaten ausgehen, denn diese Zahlen werden vermutlich stark die demnächst anstehende Sitzung der US-Notenbank beeinflussen.
Basismetalle:
Die Wetteragenturen der USA, Japans und Australiens rechnen mit einem verstärkten El Niño-Effekt in den kommenden Monaten, was heftige Regenfälle und Stürme entlang der südamerikanische Pazifikküste bedeuten würde. In diesem Fall könnte die Kupferförderung in Peru und Chile stark beeinträchtigt werden. So führte die Überflutung chilenischer Minen im März dieses Jahres zu Förderausfällen bis April.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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