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AGEB: Ausgewählte Effizienzindikatoren zur Energiebilanz Deutschland

01.09.2015  |  AGEB
Daten für die Jahre von 1990 bis 2014

(Endgültige Ergebnisse bis 2013 und vorläufige Indikatoren für 2014)


Ausgewählte Effizienzindikatoren zur Energiebilanz Deutschlands (1990-2014)

Die Beobachtung der Energieeffizienz durch die AG Energiebilanzen ist ein wichtiger Beitrag zum Monitoring der Energiewende in Deutschland. Methoden und Grundlagen zur Berechnung der Energiebilanz wurden im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums aufwändig erarbeitet. Auf diesen Grundlagen berechnet die AG Energiebilanzen regelmäßig aktuelle gesamtwirtschaftliche und sektorbezogene Statistiken zur Entwicklung der Energieeffizienz in Deutschland sowie Zeitreihen ab 1990.


2014 spürbare Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Energieeffizienz

Um Waren und Dienstleistungen im Wert von 1.000 Euro zu produzieren, wurden 2014 nach ersten vorläufigen Schätzungen der AG-Energiebilanzen in Deutschland nur noch 4,8 Gigajoule (GJ) Primärenergie eingesetzt. Seit 1990 hat sich damit die gesamtwirtschaftliche Energieeffizienz um fast ein Drittel verbessert, im Jahresdurchschnitt der zurückliegenden 24 Jahre liegt der Effizienzzuwachs jetzt bei rund 1,9 Prozent pro Jahr.

Bei Bereinigung um Witterungseinflüsse und Lagerbestandseffekte ergeben sich in einigen Jahren Abweichungen um bis zu 4 Prozent gegenüber den beobachteten Werten. Dies hat allerdings kaum Einfluss auf die längerfristige Entwicklung. Die Werte für die gesamtwirtschaftliche Energieeffizienz beim Primärenergieverbrauch verbesserten sich durch Effizienzzuwächse im Stromerzeugungsbereich sowie Effizienzsteigerungen in anderen Sektoren der Energieumwandlung und -nutzung.


Differenzierte Entwicklung der Effizienzindikatoren nach Sektoren bis 2014.

Beim Stromverbrauch zeigen die Indikatoren im Jahr 2014 je Einheit Bruttoinlandsprodukt eine Effizienzsteigerung von 4,3 Prozent (verglichen mit dem Vorjahr). Ursächlich dafür ist der fortschreitende Strukturwandel hin zu weniger stromintensiven Wirtschaftszweigen sowie technische Verbesserungen im Kapitalstock sowie im Bestand langlebiger Konsumgüter (Elektrogeräte). Der Pro-Kopf-Verbrauch verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 3,1 Prozent).

Im Bereich der Stromerzeugung sorgten neue Anlagen mit hohen Wirkungsgraden sowie die statistischen Effekte1) des Kernenergieausstiegs und des Ausbaus der erneuerbaren Energien für Effizienzverbesserungen und trugen seit 1990 zu einer Senkung des spezifischen Energieeinsatzes von 9,8 MJ je kWh auf weniger als 8,0 MJ je kWh Elektrizität bei. Der durchschnittliche Wirkungsgrad aller Stromerzeugungsanlagen stieg seit 1990 in Deutschland von 36,6 Prozent auf 45,2 Prozent.

Die Energieeffizienz der privaten Haushalte verbesserte sich je Quadratmeter Wohnfläche im Jahr 2014 (bereinigt um Witterungs- und Lagerbestandseffekte) insgesamt um 5,6 Prozent. Während sich sie Brennstoffeffizienz um 6 Prozent verbesserte, konnten die Haushalte beim Stromverbrauch eine Effizienzverbesserungen in Höhe von 4,1 Prozent realisieren.

Zwar hat sich die Energieeffizienz bei den privaten Haushalten seit 1990 um mehr als ein Fünftel verbessert, der Jahresdurchschnittswert von knapp 1,6 Prozent liegt jedoch deutlich unter den Effizienzzuwächsen der anderen Verbrauchssektoren und weist auf ein noch vorhandenes Effizienzpotential in diesem Sektor hin).

Im Sektor Gewerbe-Handel-Dienstleistungen (GHD) verbesserte sich die Energieeffizienz bezogen auf 1000 Euro Bruttowertschöpfung 2014 um 13,1 Prozent. Ausschlaggebend dafür war der Einsatz von Brennstoffen, der gegenüber dem Vorjahr um 16,3 Prozent abnahm. Die Stromintensität konnte gegenüber dem Vorjahr um 7,7 Prozent verringert werden. Seit 1990 konnte der Bereich seine gesamte Energieeffizienz im Jahresdurchschnitt um fast 2,5 Prozent verbessern und liegt damit bei der langfristigen Effizienzsteigerung der wichtigen Verbrauchssektoren auf Platz zwei hinter dem Verkehr.

Auch der Industrie ist es 2014 gelungen ihre Energieeffizienz (bezogen auf 1000 Euro Bruttoproduktion) weiter zu verbessern. Die Effizienz des Brennstoffeinsatzes erhöhte sich gegenüber 2013 um 4,1 Prozent. Der spezifische Stromverbrauch sank verglichen mit dem Vorjahr um 1,6 Prozent. Die Gesamteffizienz der industriellen Produktionsprozesse verbesserte sich infolgedessen um 3,3 Prozent. Im langjährigen Durchschnitt kommt die Industrie bezogen auf den Ausgangswert des Jahres 1991 auf Effizienzzuwächse von knapp 1,6 Prozent.

Der Verkehrsbereich konnte 2014 eine geringfüge Verbesserung der Energieeffizienz (-2,3 Prozent) verbuchen. Im langjährigen Jahresdurchschnitt (seit 1990) erzielt dieser Verbrauchsbereich jedoch nur Effizienzverbesserungen von etwa 1,7 Prozent.

Für den bereinigten Endenergieverbrauch als Ganzes (bezogen auf das reale Bruttoinlandsprodukt) ergibt sich insgesamt für das Jahr 2014 eine Verringerung der Energieintensität von 3,6 Prozent (zum Vergleich 2013 ggü. 2012: +2,3 Prozent). Im langjährigen Durchschnitt (1990 - 2014) ist für diesen Indikator ein Rückgang von 1,7 Prozent p.a. zu beobachten. Er liegt damit noch unter der Zielvorstellung der Bundesregierung, die für den Zeitraum bis 2050 eine Verbesserung der Energieproduktivität von 2,1 Prozent pro Jahr anstrebt.


Die aktuelle Ausgabe des Berichts der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen ist jetzt abrufbar: "Ausgewählte Effizienzindikatoren zur Energiebilanz Deutschland" (PDF)


© Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.



Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen wurde 1971 in Essen von sieben Verbänden der deutschen Energiewirtschaft und drei auf dem Gebiet der energiewirtschaftlichen Forschung tätigen Instituten gegründet. 2004 erfolgte eine Umgründung in einen Verein. (www.ag-energiebilanzen.de).
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