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Energie: China-Sorgen erhalten neue Nahrung - Saudis mit rekordhoher Förderung im Juli

10.08.2015  |  Frank Klumpp (LBBW)
China-Sorgen drücken die Preise weiter

Die schwache Entwicklung der Rohölpreise im Juli (Brent -19%, WTI -21%) setzte sich in der ersten Handelswoche im August ungebremst fort. Die Sorge um China erhielt bereits am Montag neue Nahrung, nachdem der "inoffizielle" Caixin-Einkaufsmanagerindex auf ein Zweijahrestief gefallen war. Die jüngsten China-Nachfragedaten hatten wir in der vorigen Ausgabe dieser Publikation bereits ausführlich beleuchtet - im ersten Halbjahr war die Nachfrage im größten Importland noch äußerst robust.

Dennoch vergrößert sich das derzeitige Ungleichgewicht zwischen Ölangebot und Ölnachfrage von beiden Seiten. Während nachfrageseitig Sorgen um China dominieren und das derzeitige saisonal freundliche Umfeld aufgrund der US-Driving-Season bald ausläuft, produzieren sowohl die OPEC als auch die Länder außerhalb der OPEC deutlich über den Erwartungen.

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Die Hoffnungen vieler Marktteilnehmer auf eine baldige Verbesserung der fundamentalen Lage werden derzeit enttäuscht. Spekulative Investoren, die zu optisch günstigen Preisen Ölfutures gekauft haben, sind aufgrund (drohender) Schieflagen gezwungen, diese Positionen wieder aufzulösen.


Saudis fördern auf Rekordniveau

Die vorläufigen Daten zur Ölförderung im Juli bestätigen den expansiven Kurs der Saudis, die mit 10,57 mbpd einen neuen Rekordwert erzielten. Die tiefen Ölpreise hinterlassen dennoch ihre Spuren: So sind die Fremdwährungsreserven des Königreiches seit ihrem Hoch im August vorigen Jahres um über 50 Mrd. USD gefallen, weil die Öleinnahmen die hohen Staatsausgaben (v.a. Militär und Infrastruktur) nicht mehr decken können.

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Die noch unbestätigte Meldung, wonach Saudi-Arabien in größerem Stil Staatsanleihen begeben möchte, passt in dieses Bild, zeigt aber auch, dass man sich in Riad offenbar auf eine längere Phase niedriger Öleinkünfte einstellt. Eine Abkehr der expansiven Politik ist (noch) nicht in Sicht. Zunächst sollen andere Anbieter aus dem Markt gedrängt werden. Weil derzeit an den Terminmärkten auch die längeren Laufzeiten kräftig unter Druck kommen (vgl. Grafik), wird es vor allem für amerikanische Schieferölproduzenten schwieriger, die sich im ersten Halbjahr noch zu attraktiveren Preisen absichern konnten.

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Eine neue Balance zwischen globalem Ölangebot und -nachfrage dürfte sich dennoch angesichts der veränderten Rahmendaten ins kommende Jahr verschieben.


© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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