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Energie: Saudi-Arabien ein Verbündeter der USA im Kampf gegen Russland?

27.10.2014  |  Frank Klumpp (LBBW)
Ölpreise stabilisieren sich

Nach dem heftigen Einbruch der letzten Monate haben sich die Preise für die Benchmarks Brent und WTI zuletzt etwas stabilisiert. Trotz markttechnisch äußerst überverkaufter Marktlage erfolgte die Erholung aufgrund des Überangebotes am physischen Markt bisher nur wenig dynamisch.

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Der Markt ist der neue Swing Producer

Bis vor kurzem waren wir der Ansicht, Saudi-Arabien würde seiner Rolle als Swing-Produzent nachkommen und durch Angebotskürzungen die Marktbalance herstellen. Die Signale, die in den letzten Wochen ausgesandt wurden (Preissenkung, Fördermengen, Kommentare) deuten jedoch darauf hin, dass das Königshaus eine andere Strategie einschlagen könnte.

Ob damit nur der Druck auf die OPEC vor dem Meeting Ende November erhöht werden soll, bleibt offen. In jedem Fall ist man offenbar nicht mehr gewillt, die Anpassungslast alleine zu schultern.

Historische Parallelen liefern die 80er Jahre. Dem zu Preisen von 30 USD/bbl wettbewerbsfähigen neuen Angebot an Nordseeöl wurde bis Mitte 1985 zunächst mit einer Reduzierung des Angebotes aus Saudi-Arabien begegnet. Schließlich erhöhte Saudi-Arabien aber wieder seine Förderung und beschleunigte den Ölpreisverfall - und damit auch den Zerfall der Sowjetunion. Aktuell dürfte es jedoch nicht der Plan Saudi-Arabiens sein, Druck auf Russland auszuüben.

Eher wahrscheinlich ist der Blick in die USA: Die tieferen Preise sollen das dynamisch wachsende Angebot aus den dortigen Fracking-Bohrlöchern eindämmen. Über die Angebotskurve kann nur spekuliert werden, schließlich variieren die Förderkosten nach Region und Projekt.

Zu Preisen von 80 USD wird es jedoch für einige Vorhaben schwierig, vor allem in den Segmenten Tiefsee und Arktis. Aber auch für einige unkonventionelle Schieferöl-Förderstätten wird die Luft dünner. Das bisherige Produktionswachstum in den USA dürfte daher nicht mehr gehalten werden.

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OPEC-Meeting im Fokus

Um den Markt wieder in die Balance zu bringen, muss die OPEC ihre Förderung im kommenden Jahr um rund 700.000 bpd kürzen. Unabhängig davon, ob das Meeting Ende November eine formale Förderkürzung beschließen wird, dürfte die Verteilung der Anpassungslast auf die Mitgliederstaaten des Kartells ein schwieriges Unterfangen bedeuten. Vor diesem Hintergrund haben die Ölpreise nur wenig Erholungspotenzial.

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© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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