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Energie: Stabilisierung erwartet - Üppiges Angebot trifft auf moderate Nachfrage

25.08.2014  |  Frank Klumpp (LBBW)
Ölpreis trotzt geopolitischen Krisenherden

Das zweite Halbjahr brachte bisher gute Nachrichten für die Ölverbraucher: Der Ölpreis gab allen geopolitischen Nachrichten zum Trotz bisher um knapp 10 US-Dollar nach. Zuvor war die Benchmark Brent auf über 115 US-Dollar angestiegen, nachdem die damalige ISIS (heute "Islamischer Staat") rasante Fortschritte im Irak machte und die Ölförderung im Irak bedroht schien.

Da die Lage nicht weiter eskalierte und sich zudem eine Wiederaufnahme der Exporte in Libyen konkretisierte, gaben die Preise wieder nach. Die zuvor aufgebauten spekulativen Longpositionierungen mussten wieder abgebaut werden, was die Abwärtsdynamik noch verstärkte. Damit trotzt der Ölpreis den im laufenden Jahr deutlich zugenommenen geopolitischen Risiken, die Risikoprämie wurde bestenfalls an den Terminmärkten in den längeren Laufzeiten eingepreist. Beispielsweise legte der Dezember-Future 2017 im Jahresverlauf um nahezu 10 US-Dollar zu, während der Spotpreis in dieser Größenordnung nachgab!

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Stabilisierung erwartet

Auf den ersten Blick erscheint die Abwärtsbewegung vor dem geopolitischen Hintergrund zwar paradox, mit Blick auf die Fundamentals (schwache Nachfrage, zusätzliches libysches Angebot) aber plausibel. Unterhalb von 100 US-Dollar wird jedoch eine Stabilisierung immer wahrscheinlicher. Sobald die Preise unter 100 US-Dollar fallen, dürfte Saudi-Arabien seine aktuell rekordhohe Produktion reduzieren und seiner Rolle als Swing-Producer geräuschlos nachkommen - unabhängig von den OPEC-Kommentaren dieser Woche ("no action will be taken…for the time being the price is still fair for producers").

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Zudem sind die Schieflagen spekulativer Investoren abgebaut, hier droht kein weiteres Ungemach von den Terminmärkten. Außerdem dürfte China das tiefere Preisniveau nutzen, um seine strategischen Reserven aufzubauen; dort steht ohnehin ein saisonal besseres zweites Halbjahr bevor. Gleichwohl dürfte eine Erholung nur wenig dynamisch ausfallen, zumal die Wartungssaison der Raffinerien bevorsteht.

Wir haben daher unsere Prognosen für die Benchmark Brent um 5 US-Dollar je Barrel reduziert. Per Jahresende sehen wir nun einen Ölpreis von 105 US-Dollar. Auch unsere Erwartungen für die Entwicklung von Gasoil und der US-Benchmark WTI haben wir entsprechend revidiert.

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© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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