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Energie: Ölpreise kräftig unter Druck – Spekulanten müssen Schieflagen korrigieren

08.11.2013  |  Frank Klumpp
Preise kommen unter Druck

Der Monat November brachte bisher deutlich schwächere Preise an den Ölmärkten. Die überdurchschnittlich warme Witterung in der nördlichen Hemisphäre hat sicherlich auch ihren Beitrag zur schwachen Heizölnachfrage geleistet. Der heftige Preisrutsch von Brent und WTI dürfte jedoch auf andere Gründe zurückzuführen sein: Ein wieder erstarkter US-Dollar – der nach der EZBZinssenkung eine weitere Aufwertung erfuhr -, hohe Produktion von Nordseeöl nach dem Ende der Wartungssaison sowie Hoffnung auf Entspannung im Atomstreit mit dem Iran. Hier gehen die Gespräche in diesen Tagen in eine neue Runde, Pressemeldungen zufolge soll US-Außenminister Kerry offenbar überraschend nach Genf reisen und dort seinen Teheraner Kollegen Sarif treffen. Die globalen Angebotsausfälle hatten mit 2,9 Mio. Barrel pro Tag im September und Oktober den höchsten Stand seit mehreren Jahren erreicht. Sollte hier (vor allem aus Libyen und dem Iran) in den nächsten Monaten wieder Angebot auf den Markt kommen, dürfte die Balance zwischen Angebot und Nachfrage auf einem tieferen Preisniveau gefunden werden.

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Index-Rebalancing hilft Brent

Die Schere zwischen Brent und WTI lief in den letzten Wochen wieder kräftig auseinander, nachdem sie zwischenzeitlich fast wieder geschlossen wurde. Die Rolle der Finanzmarktinvestoren sollte nicht unterschätzt werden, daher verfehlte die jüngste Nachricht des Indexanbieters Dow Jones UBS auch nicht seine Wirkung. Demnach soll die Sorte Brent im DJ UBS Commodity Index ab dem kommenden Jahr mit 6,5 % nach zuvor 5,8 % gewichtet werden. Das Plus an Indexgewicht geht vollständig zu Lasten der Benchmark WTI, deren Gewicht von 9,2 % auf 8,5 % sinken wird. Grund für die Korrektur sind Verschiebungen in Produktions- und Terminmarkt-Volumina. Der Preisrückgang wurde durch spekulative Anleger noch verstärkt, die Angaben der CFTC zufolge aktuell überwiegend auf steigende Preise setzen (vgl. Grafik) und somit Schieflagen bereinigen mussten. Das fundamentale Bild bleibt weiter eingetrübt: Das Ölangebot außerhalb der OPEC, vor allem in den USA dank Fracking, dürfte auch 2014 stärker wachsen als die globale Ölnachfrage. Daher halten wir an unserer Jahresendprognose für die Sorte Brent von 100 USD je Barrel fest.

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© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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