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Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.: Ausgewählte Effizienzindikatoren zur Energiebilanz Deutschland - Daten für die Jahre von 1990 bis 2012

18.09.2013  |  AGEB
Überblick

Ausgewählte Effizienzindikatoren zur Energiebilanz Deutschlands (1990 - 2012)

Die Beobachtung der Energieeffizienz durch die AG Energiebilanzen ist ein wichtiger Beitrag zum Monitoring der Energiewende in Deutschland. Methoden und Grundlagen zur Berechnung der Energiebilanz wurden im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums aufwändig erarbeitet. Auf diesen Grundlagen berechnet die AG Energiebilanzen regelmäßig aktuelle gesamtwirtschaftliche und sektorbezogene Statistiken zur Entwicklung der Energieeffizienz in Deutschland sowie Zeitreihen ab 1990.


2012 geringfügige Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Energieeffizienz trotz spezifischer Einsparungen beim Strom

Um Waren und Dienstleistungen im Wert von 1.000 Euro zu produzieren, wurden 2012 in Deutschland nur noch 5,6 Gigajoule (GJ) Primärenergie eingesetzt. Seit 1990 hat sich damit die gesamtwirtschaftliche Energieeffizienz um fast ein Drittel verbessert, im Jahresdurchschnitt der zurückliegenden 22 Jahre liegt der Effizienzzuwachs jetzt bei rund 1,8 Prozent pro Jahr. Bei Bereinigung um Witterungseinflüsse und Lagerbestandseffekte ergeben sich in der längerfristigen Betrachtung nur geringfügige Abweichungen gegenüber den beobachteten Werten.

Die Werte für die gesamtwirtschaftliche Energieeffizienz beim Primärenergieverbrauch verbesserten sich durch Effizienzzuwächse im Stromerzeugungsbereich sowie Effizienzsteigerungen in anderen Sektoren der Energieumwandlung und -nutzung. In sektoraler Hinsicht liefern die Effizienzindikatoren ein differenziertes Bild.

Beim Stromverbrauch zeigen die Indikatoren im Jahr 2012 beim Bruttostromverbrauch je Einheit Bruttoinlandsprodukt eine Effizienzsteigerung von knapp 1 Prozent (verglichen mit dem Vorjahr); beim Pro-Kopf-Verbrauch spiegelt die geringere Effizienzsteigerung von 0,4 Prozent die Konjunkturentwicklung wider.

Bei der Stromerzeugung sorgten neue Anlagen mit hohen Wirkungsgraden sowie die statistischen Effekte des Kernenergieausstiegs und des Ausbaus der erneuerbaren Energien für Effizienzsteigerungen von 1,5 Prozent und trugen letztendlich zu einer Senkung des spezifischen Energieeinsatzes auf 8,3 MJ je kWh Elektrizität bei. Der durchschnittliche Wirkungsgrad aller Stromerzeugungsanlagen lag 2012 in Deutschland bei 43,4 Prozent.

Die privaten Haushalte steigerten ihre Energieeffizienz je Quadratmeter Wohnfläche im Jahr 2012 (bereinigt um Witterungs- und Lagerbestandseffekte) um 2,9 Prozent. Während der Einsatz von Brennstoffen um 3,5 Prozent effizienter wurde, gab es beim Stromverbrauch nur eine Steigerung um 0,7 Prozent. Zwar hat sich die Energieeffizienz bei den privaten Haushalten seit 1990 um rund ein Fünftel verbessert. Der Jahresdurchschnittswert von 1,0 Prozent liegt deutlich unter den Effizienzzuwächsen der anderen Verbrauchssektoren und weist auf ein noch vorhandenes Effizienzpotential in diesem Bereich hin.

Im Sektor Gewerbe-Handel-Dienstleistungen (GHD) verschlechterte sich die Energieeffizienz bezogen auf 1000 Euro Bruttowertschöpfung 2012 um reichlich 2,5 Prozent. Ausschlaggebend dafür war der Einsatz von Brennstoffen, der bezogen auf 1000 Euro Bruttowertschöpfung gegenüber dem Vorjahr um 2,5 Prozent zunahm. Die Stromintensität nahm hingegen im gleichen Zeitraum um 1,8 Prozent ab. Seit 1990 konnte der Bereich seine Energieeffizienz im Jahresdurchschnitt um fast 2,3 Prozent verbessern und liegt damit bei der langfristigen Effizienzsteigerung der wichtigen Verbrauchssektoren auf Platz zwei hinter dem Verkehr.

Auch der Industrie ist es gelungen ihre Energieeffizienz (bezogen auf 1000 Euro Bruttoproduktion) 2012 geringfügig weiter zu verbessern. Im Gegensatz zu den anderen Verbrauchsbereichen lag der Schwerpunkt der Effizienzsteigerung hier allerdings beim Brennstoffeinsatz. Die Effizienz des Brennstoffeinsatzes erhöhte sich gegenüber 2011 um 2,1 Prozent. Dazu trug auch der vermehrte Rückgriff auf elektrische Energie bei. Der spezifische Stromverbrauch erhöhte sich verglichen mit dem Vorjahr um 3,7 Prozent. Die Gesamteffizienz der industriellen Produktionsprozesse verbesserte sich um 0,3 Prozent. Im langjährigen Jahresdurchschnitt kommt die Industrie bezogen auf den Ausgangswert des Jahres 1991 auf Effizienzzuwächse von gut 1,4 Prozent.

Der Verkehrsbereich konnte 2012 vorwiegend konjunkturbedingt nur einen geringen Effizienzzuwachs (+0,6 Prozent) verbuchen. Im langjährigen Jahresdurchschnitt erzielt dieser Verbrauchsbereich jedoch Effizienzverbesserungen von 2,9 Prozent.

Für den bereinigten Endenergieverbrauch als Ganzes ergibt sich insgesamt für das Jahr 2012 eine Verbesserung von 1,4 Prozent (bezogen auf das reale Bruttoinlandsprodukt). Im langjährigen Durchschnitt seit 1990 ist für diesen Indikator eine Steigerung von 1,7 Prozent p.a. zu beobachten. Er liegt damit noch unter der Zielvorstellung der Bundesregierung, die für den Zeitraum bis 2050 eine Verbesserung der Energieproduktivität von 2,1 Prozent pro Jahr anstrebt.


Die aktuelle Ausgabe des Berichts der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen ist jetzt abrufbar: "Ausgewählte Effizienzindikatoren zur Energiebilanz Deutschland"


© Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.



Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen wurde 1971 in Essen von sieben Verbänden der deutschen Energiewirtschaft und drei auf dem Gebiet der energiewirtschaftlichen Forschung tätigen Instituten gegründet. 2004 erfolgte eine Umgründung in einen Verein. (www.ag-energiebilanzen.de).
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