Top-Rohstoffe 2008


Für überzeugte “Öl-Bullen“ war 2007 einmal mehr eine überaus ertragreiche Zeit: Immerhin legten die Notierungen des “schwarzen Goldes“ in den zurückliegenden zwölf Monaten um rund 80 Prozent zu. Nicht viel anders lief es bei Heizöl, Benzin und Diesel. Wenngleich auf dem aktuellen Kurs-Niveau kurzfristig ein gewisses Rückschlag-Potenzial besteht (zumal die Preise bislang noch nicht nennenswert korrigierten), rechnen wir beim “Schmierstoff der Weltwirtschaft“ sicher nicht mit einer nachhaltigen Entspannung an der Preis-Front. Im Gegenteil: Für 2008 erwarten Experten ein globales Nachfragewachstum von 2,4 Prozent nach nur 1,5 Prozent in 2007. Verantwortlich hierfür ist – wie könnte es auch anderes sein – China: Im “Reich der Mitte“ steigt der Autoabsatz kontinuierlich in einem fast schon beängstigenden Ausmaß. Und wenn alternative Antriebsarten die herkömmlichen Verbrennungsmotoren nicht bald ablösen, werden Rohöl-Produkte womöglich bereits in absehbarer Zeit fast unbezahlbar werden.
Erdgas gehörte im vergangenen Jahr zu den Underperformern im Rohstoff-Bereich. Dies jedoch könnte sich demnächst ändern. Für viele Elektrizitätswerke sind die hohen Ölpreise nicht mehr tragbar. Deswegen dürften sich in Zukunft immer mehr Unternehmen umstellen und den Strom statt aus teurem Öl aus billigem Erdgas gewinnen. Die Verkäufe von Gasturbinen sind jedenfalls laut einer Studie von General Electric bereits deutlich gestiegen. Auf Grund eines möglichen überdurchschnittlichen Nachfrage-Wachstums können wir uns bei Erdgas eine regelrechte Renaissance vorstellen und vielleicht wird der “flüchtige Energieträger“ sogar zu einem der “Superstars“ 2008.
Geht die Metall-Hausse weiter?
Bei den Edelmetallen gehören Gold und Platin zu unseren Favoriten. Beide Rohstoffe weisen auf der Angebotsseite strukturelle Defizite auf, die eine schnelle Produktionsausweitung unmöglich machen. Anders sieht es da schon bei Silber aus: Der “kleine Bruder“ des Goldes wird häufig als Beiprodukt bei der Förderung anderer Metalle gewonnen. Und vor allem im Bereich der Industriemetalle sehen wir teilweise massive Ausweitungen der Förderkapazitäten, die zwangsläufig auch zu einem höheren Silber-Angebot führen werden. Die Basismetalle sind ohnehin ein Segment, dem wir in punkto Kurssteigerungen eher kritisch gegenüberstehen. Wenn überhaupt sehen wir lediglich bei Kupfer und Blei in der ersten Jahreshälfte angesichts des hohen chinesischen Bedarfs Preis-Zuwächse. Bei Aluminium und Zink sollte der stark zunehmende Output aus dem Reich der Mitte zu einem Anstieg der Lagerbestände und damit eher zu tendenziell fallenden Kurse führen. Bei Nickel dürfte die Substitution durch andere Metalle weitergehen, so dass wir auch hier eher von rückläufigen Notierungen ausgehen.
“Wachablösung“ bei Soft Commodities
Die Soft Commodities, allen voran die Getreide-Sorten, gehörten zu den Top-Performern des abgelaufenen Jahres. Da die Farmer auf gestiegen Preise schnell mit Ausweitungen der Anbaufläche reagieren, könnte es 2008 zu einem Überangebot vor allem an Weizen und Sojabohnen kommen. Die ersten Ackerflächen-Schätzungen kommen jedoch erst in sechs bis acht Wochen herein. Einer unserer Geheimtipps unter den Agrargütern ist Baumwolle. Diesen Markt beleuchten wir in der aktuellen Ausgabe des “Rohstoff Express“ etwas genauer. Ansonsten heißt es bei den Soft Commotities “am Ball bleiben“. Und genau das werden für auch in 2008 machen und Sie mit brandaktuellen News versorgen.
© Rohstoff-Express Redaktion
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