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Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.: Haushalte wenden am meisten Energie für Wärme auf

11.04.2013  |  AGEB
Industrie bleibt größter Stromverbraucher/AG Energiebilanzen aktualisiert Anwendungsbilanz

Berlin/Köln (11.04.2013) - Fast die Hälfte des Haushaltsstromes wird in Deutschland für die Erzeugung von Wärme in unterschiedlichster Form verwandt, wie die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) jetzt im Rahmen ihres bundesweiten Forschungsprojekts zur Energieanwendung ermittelte. Davon dient mit fast 28 Prozent des gesamten Haushaltsstromverbrauchs der mit Abstand größte Teil der Bereitstellung von Prozesswärme (Kochen, Waschen, Spülen), gefolgt von der Warmwasserbereitung mit rund 14 Prozent.

Dagegen bewegt sich der Anteil des Stromeinsatzes in Stromspeicherheizungen bei zudem fallender Tendenz lediglich in einer Größenordnung von 7 bis 8 Prozent.

Mehr als ein Fünftel des Haushaltsstromverbrauchs entfällt inzwischen auf Kälteanwendungen. Für Kommunikation und Unterhaltung werden fast 18 Prozent eingesetzt und auf die Beleuchtung entfallen rund 9 Prozent. Am gesamten Stromverbrauch in den Endenergiesektoren hatten die privaten Haushalte nach den Berechnungen der AG Energiebilanzen zuletzt einen Anteil von knapp 27 Prozent. Der Sektor Gewerbe, Handel und Dienstleistungen kam auf 26 Prozent. In diesem Sektor wird Strom vor allem für Beleuchtungszwecke eingesetzt.

Größter Stromverbraucher, so die AG Energiebilanzen, bleibt die Industrie: 2011 lag der Anteil des industriellen Stromverbrauchs am gesamten Stromverbrauch in den Endenergiesektoren bei fast 42 Prozent. Vor allem in Folge von Einsparungen in den Bereichen Kälte, mechanische Energie sowie Kommunikation und Beleuchtung hat sich der Stromverbrauch der Industrie seit 2008 jedoch um 2,5 Prozentpunkte vermindert.

Auch beim gesamten Endenergieeinsatz dominiert in Deutschland die Erzeugung von Wärme mit einem Anteil von mehr als 53 Prozent über alle Verbrauchssektoren. Den höchsten Anteil der Wärme weisen die privaten Haushalte auf. Infolge der milden Witterung sank der Anteil am Gesamtverbrauch 2011 allerdings leicht auf rund 88 Prozent, nach jeweils über 90 Prozent in den Vorjahren. In der Industrie stieg der Bedarf von Prozesswärme 2011 konjunkturbedingt deutlich an. Am gesamten Energiebedarf der Industrie hatte Wärme 2011 einen Anteil fast 75 Prozent.

2011 wurde deutlich mehr Energie für Motoren und Antriebe infolge konjunkturbedingt höherer Verkehrsleistungen eingesetzt. Am gesamten Endenergieverbrauch hatte dieser Sektor einen Anteil von über 38 Prozent, das waren über 2 Prozentpunkte mehr als 2010. Industrie und private Haushalte konnten in diesem Bereich wirksam ihre Energieeffizienz steigern und den Energieeinsatz vermindern.

In den einzelnen Verwendungsbereichen variieren die Anteile der verschiedenen Energieträger entsprechend ihrer Markt- und Produkteigenschaften. Mineralöl dominiert unverändert den Bereich mechanische Energie/Verkehr mit einem Anteil von gut drei Viertel. Im Bereich Wärme liegt das Erdgas mit einem Anteil von rund 43 Prozent deutlich vor dem Mineralöl mit nur noch 17 Prozent.

Strom dominiert die Anwendungsbereiche Kälte, Kommunikation und Beleuchtung. Kohle und Fernwärme halten geringe, aber stabile Anteile in der Wärmeversorgung.

Die erneuerbaren Energien steigern ihren Beitrag nicht nur durch höhere Anteile an der Stromerzeugung. Ihr Einsatz im Wärmebereich überstieg 2011 erstmals die Marke von 10 Prozent, 2008 lag der Anteil noch bei weniger als 7 Prozent.


Die komplette Studie zu den Anwendungsbilanzen für die Endenergiesektoren in den Jahren 2010 und 2011 der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen ist jetzt abrufbar: "Studie zu den Anwendungsbilanzen"


© Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.



Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen wurde 1971 in Essen von sieben Verbänden der deutschen Energiewirtschaft und drei auf dem Gebiet der energiewirtschaftlichen Forschung tätigen Instituten gegründet. 2004 erfolgte eine Umgründung in einen Verein. (www.ag-energiebilanzen.de).
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