Gold: Konsolidiert heißt nicht kapituliert


Gold und Silber zeigen im Moment keine klare Ausrichtung, Palladium ist jedoch am Steigen. Gestern durchbrach es die Marke von 760 Dollar pro Unze. Platin schloss mit soliden Gewinnen, obgleich sich seine positiven Fortschritte im Wochenverlauf etwas abgeschwächt haben.
Kupfer, Rohöl und der allgemeine Aktienmarkt lagen deutlich im Plus, was nicht zuletzt an den (anfänglich) beschwichtigenden Stimmen bezüglich währungspolitsicher Spannungen im Umfeld des G7-Gipfels gelegen haben dürfte. Später sorgte jedoch die Beurteilung der Lage des japanischen Yen für Verwirrung. Anfänglich deuteten Aussagen eines US-amerikanischen Vertreters noch darauf hin, dass die USA Japans Maßnahmen zur Abwertung der eigenen Währung gutheißen würden. Die Äußerung eines nicht genannten G7-Verteters verdarb aber später die Stimmung (und die Risiko-Rally), da plötzlich "von Sorge über exzessive Yen-Maßnahmen" die Rede war.
Angesichts dieser unterschwelligen Spannungen und aller Probleme, mit denen die westlichen Wirtschaften (und Japan) ganz offensichtlich zu kämpfen haben, bereitet der Widerspruch zwischen steigenden Aktienmärkten auf der einen Seite (gestützt durch massenhaft erzeugtes Zentralbankengeld) und den wirtschaftlichen Fundamentaldaten auf der anderen in der Tat Kopfzerbrechen. Auf dem stets informativen Blog des Cobden Centre vertritt Tim Price die Reihen der Aktienmarktskeptiker und fügt folgenden Chart bei (mit freundlicher Genehmigung durch BestMinds Inc.).

Er präsentiert auch den noch den folgenden Chart, der von der Erste Bank stammt. Hier werden die wachsenden Bilanzsummen der EZB und der Fed mit dem Goldpreis verglichen.

Damit drängt sich auch folgende Frage auf: “Wenn Geldschöpfung die Kurse von Aktien und Industrierohstoffen steigen lässt, warum dann nicht die von Gold und Silber?” Wir würden Folgendes darauf antworten: Sie hat (wie man dem Chart oben entnehmen kann) die Edelmetallkurse schon steigen lassen; Zeiten der Konsolidierung und Seitwärtsbewegungen sind damit aber nicht ausgeschlossen. Nachdem Gold Anfang 2008 erstmalig die Marke von 1.000 Dollar erreicht hatte, benötigte das Metall gute zwei Jahre, um sich durch eine Konsolidierungsperiode zu kämpfen. Damals wie heute wurde das Metall mit reichlich negativer Publicity überzogen; nicht wenige riefen schon eine "Bubble" aus und prognostizierten, dass der Kurs schon bald wieder unter 1.000 Dollar fallen werde. Sie behielten damals schon Unrecht und liegen auch heute wieder falsch.
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