Commodities Weekly: Marktkommentar


Rezession in der Eurozone, schlechtere BIP-Zahlen aus Deutschland und wenig optimistische Konjunkturdaten aus den USA - kurzfristig spricht vor allem von Seiten der Makrodaten nicht viel dafür, dass die Rohstoffpreise demnächst vor einem stärkeren Anstieg stehen. Der DJUBS-Index dürfte weiterhin um die Marke von 450 Punkten konsolidieren. Erst wenn sich die Auffassung durchsetzt, dass die konjunkturelle Talsohle durchschritten ist, wird es auch mit den Rohstoffpreisen wieder nach oben gehen.
Performance:
Die Ausschläge bei den wichtigsten Indizes hielten sich zuletzt in Grenzen. Agrarrohstoffe setzten ihre Korrektur in der letzten Woche fort (Weizen, Mais, Soja -2% bis -5%), dagegen ging es mit Erdgas weiter nach oben (+5%). Gerade bei Erdgas wird es spannend, inwiefern die aktuell rekordhohen Lagerbestände mit dem einsetzenden Winter abgebaut werden. Aus fundamentaler Sicht zeichnet sich noch keine nachhaltige Erdgas-Hausse ab.
Energie:
Die Ölmärkte standen in der laufenden Handelswoche im Spannungsfeld zwischen fundamentalen Faktoren, die überwiegend für sinkende Preise sprechen, und Störfaktoren in Nahost, die die politische Risikoprämie ansteigen lassen. Nur eine kurze Schonfrist nach dem Ende der US-Wahl endete die trügerische Ruhe zwischen Israel und Palästina. Fundamental bleibt der Ölmarkt bei schwächelnder Nachfrage gut versorgt. Dies bestätigte einmal mehr die Internationale Energieagentur in Paris, die ihre Prognose für das Wachstum der Ölnachfrage wie bereits im Vormonat nach unten revidierte. Nun erwartet die IEA im laufenden Jahr ein Wachstum um 670.000 bpd, 60.000 weniger als vorigen Monat.
Edelmetalle:
Die Streiks der südafrikanischen Minenarbeiter in diesem Sommer hinterlassen deutliche Spuren in den Förderstatistiken der Edelmetalle: Die Goldausbeute sank im 3. Quartal 2012 nach Angaben des World Gold Councils um mehr als 1% gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Rückgang ist kaum preisrelevant, was vor allem auf die in den letzten Jahren gesunkene Bedeutung Südafrikas für das Goldangebot zurückzuführen ist.
Anders sieht die Lage bei Platin und Palladium aus, wo die Kaprepublik üblicherweise auf einen Anteil von 75% bzw. knapp 40% kommt. Der britische Katalysatorenspezialist Johnson Matthey rechnet deshalb für 2012 mit Marktdefiziten bei beiden Metallen, was die Preise im Wochenverlauf beflügelte
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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