Marktbericht Edelmetalle: Gold und Silber - Der Abwärtstrend hat uns wieder


Der Comex Gold Future für Dezember fiel am Freitag um 2,4 Prozent auf 1.675,20 US-Dollar pro Unze. In der Woche betrug der Verlust 2,1 Prozent. Der Silber-Future, der in demselben Monat ausläuft, fiel um 4,3 Prozent auf 30,86 US-Dollar. Im Wochenvergleich wurde ein Minus von 3,7 Prozent.
Der Januar-Future für Platin korrigierte um 1,8 Prozent auf 1.544,90 US-Dollar, während der Dezember-Future für Palladium ein Plus von 2,1 Prozent auf 599,65 US-Dollar verzeichnete. Gegenüber der Vorwoche verbilligte sich Platin um weniger als 0,1 Prozent, während Palladium sogar 0,7 Prozent zulegte.
US-Arbeitsmarktdaten bewegen
Für Gold war dies der vierte Wochenverlust in Folge. Vor allem der starke US-Dollar hat die Kurse der Edelmetalle belastet. Nachdem am Freitag der US-Arbeitsmarktbericht vorgelegt wurde, konnte der US-Dollar einen klaren Ausbruch nach oben verzeichnen. Gold konnte sich bei der horizontalen Unterstützung bei 1.680,00 US-Dollar fangen, während Silber bei der 200-Tages-Linie (aktuell: 30,95 US-Dollar) zum Stillstand kam. Sollten diese Marken unterschritten werden, könnte sich der Abverkauf noch einmal beschleunigen.
Denn die am Freitag veröffentlichten CoT-Daten sind immer noch bearish. Bei Gold sind die Short-Positionen der gewerblichen Martteilnehmer zwar leicht unter den Wert gesunken, die Ende Februar vor dem Kursrutsch gemessen wurden, doch bei Silber ist die Short-Eindeckung in der letzten Woche kaum zurückgegangen ist verglichen zu diesem Referenzpunkt immer noch wesentlich höher. Es sieht also weiterhin danach aus, als sei ein weiterer Kursrutsch bei Silber zu erwarten.
Für Bewegung könnte die US-Präsidentschaftswahl führen. Der Markt geht davon aus, dass der republikanische Kandidat Mitt Romney bei einem etwaigen Gewinn die lockere Geldpolitik der Notenbank beschneiden wird. Damit würde das Hauptargument wegfallen, das in den letzten Jahren die Edelmetallpreise nach oben getrieben hat: Die erwartete Inflation.
Langfristiger Aufwärtstrend im Fokus
Die Erholung der letzten Woche ist als Bärenflagge zu werten. Wenngleich es nach diesen starken Kursverlusten nun kurzfristig zu einer leichten Erholung kommen könnte, spricht das hohe Umsatzvolumen vom Freitag dafür, dass es danach weiter bergab gehen wird.
Wenn Gold nachhaltig die Unterstützung bei 1.680,00 US-Dollar unterschreitet und auch unter die 200-Tages-Linie bei etwa 1.666,00 US-Dollar fällt, ist mit Abgaben in den Bereich von 1.640,00 bis 1.630,00 US-Dollar zu rechnen. Darunter wäre die nächste Anlaufstation der langfristige Aufwärtstrend bei knapp über 1.610,00 US-Dollar. Nach oben hin dient die psychologisch wichtige Marke von 1,700,00 US-Dollar nun als Widerstand.
Silber dürfte nun auf knapp unter 30,00 US-Dollar fallen. Danach dürfte die horizontale Unterstützung bei 28,45 US-Dollar zum nächsten Kursziel werden. Über 31,25 US-Dollar dürfte es der Silberkurs kaum noch schaffen.