• Dienstag, 22 April 2025
  • 20:49 Frankfurt
  • 19:49 London
  • 14:49 New York
  • 14:49 Toronto
  • 11:49 Vancouver
  • 04:49 Sydney

So setzt Ihr Depot ordentlich "Fleisch" an!

12.12.2007  |  Marius Steininger
Wenn von Rohstoffen die Rede ist, geht es für gewöhnlich um Energieträger oder Metalle. Die "Soft Commodities" führen demgegenüber weitgehend ein Schattendasein. Lediglich im Fall exorbitanter Preissteigerungen wie vor zwei Jahren bei Zucker oder unlängst bei Weizen und Sojabohnen schaffen einige es mitunter in den "erlauchten Kreis" der Top-Themen. Die Fleischmärkte jedoch stoßen bei Anlegern offenbar nur auf sehr mäßiges Interesse. Dabei lassen sich viele Güter mittlerweile über Zertifikate handeln, so dass dieses Segment eigentlich auch Privat-Investoren offensteht. Abgesehen davon erleben wir bei Rind- und Schweinefleisch bereits seit fast zehn Jahren eine von den Medien weitgehend unbemerkte "Rallye", die noch lange nicht ihrem Ende zugehen dürfte.


Versorgungslage derzeit üppig

Die deutlichen Preissteigerungen verwundern insbesondere vor dem Hintergrund der aktuell eigentlich recht üppigen Versorgungslage. Gerade in den USA nimmt die Rind- und Schweinefleisch-Produktion seit Ende der 1990er Jahre kontinuierlich zu und einige versierte Marktbeobachter warfen in der Vergangenheit immer wie die Frage auf: Wer soll das ganze Fleisch eigentlich essen? Zum einen natürlich die Amerikaner selbst. Deren Appetit auf "tote Tiere" scheint allem Übergewicht zum Trotz geradezu unermesslich zu sein. Hauptsächlich wurden die Preise allerdings vom boomenden Export getrieben. Die "Hausse" an den Fleischmärkten ist damit ganz eindeutig das Resultat einer ständig zunehmenden weltweiten Nachfrage. Und daran wird sich bis auf weiteres auch nicht viel ändern.


Explorierende Nachfrage

Ganz im Gegenteil: Für die Zukunft muss sogar mit einer Verschärfung dieser Situation gerechnet werden. In Ländern wie China und Indien wächst der Wohlstand der Bevölkerung mit jedem Tag weiter und mit ihm die Lust auf höherwertige Lebensmittel. Vor dreißig Jahren "verputze" beispielsweise ein Chinese lediglich zehn Kilogramm Fleisch pro Jahr. Heute sind es bereits fast 50 Kilo. Verglichen mit den westlichen Industrienationen ist dies aber dennoch nach wie vor recht wenig. So isst der "Durchschnitts-Deutsche" 91 Kilogramm Fleisch jährlich. In den USA liegt der Wert sogar noch um einiges höher. Wenn dann auch noch die Inder vermehrt auf den Geschmack kommen (woran kaum Zweifel bestehen), können Sie sich ausmalen, wie dynamisch sich die Fleisch-Nachfrage in den kommenden Jahren und Jahrzehnten entwickeln sollte. Zudem haben Japan und Südkorea seit einigen Monaten das nach diversen Fällen von "Rinderwahnsinn" verhängte Einfuhrverbot für amerikanisches Rindfleisch aufgehoben. Experten rechnen daher schon für das kommende Jahr mindestens mit einer Verdopplung der US-Exporte in die genannten Staaten.


Perfekt zum Traden

Auch wenn wir längerfristig von steigenden Fleischpreisen ausgehen, eignen sich die Märkte für eine simple "Buy-and-Hold-Strategie" nur bedingt. Denn das Segment weist nicht selten eine enorme Volatilität auf. Genau dieser Umstand macht die Fleischmärkte aber vor allem für aktive Trader hoch interessant. Auf ihrem Weg nach oben werden die Notierungen immer wieder Rücksetzer erfahren, die Sie mittels geeigneter Turbo-Short-Zertifikate in "klingende Münze" umwandeln können. Oftmals lassen sich diese Phasen sogar recht gut vorhersehen, weil vor allem Schweinefleisch einen ausgeprägten saisonalen Preisverlauf aufweist. Darüber hinaus gibt es kaum einen Rohstoff, der sich derart Trend folgend verhält. Ist eine kurzfristige Aufwärtsbewegung gebrochen, geht es fast immer noch eine oder sogar zwei Etagen tiefer. Insbesondere für Charttechniker sind die Fleischmärkte damit ein fast schon perfektes Betätigungsfeld, das immer wieder beachtliche Gewinnchancen bei außerordentlich geringen Risiken eröffnet. Wir möchten Ihnen daher wirklich ans Herz legen, sich mit dem Bereich einmal etwas näher zu befassen. Sie werden dann schnell merken, dass es eines gewissen Know-hows bedarf, welches sich jedoch in einem überschaubaren Zeitraum aneignen lässt. Aber haben Sie erst einmal den "Durchblick", erkennen sie, dass dieser Bereich keinesfalls - wie oftmals fälschlicherweise behauptet wird - ein "Buch mit sieben Siegeln" ist und Ihnen und ihrem Depot sicherlich viel Freude bereitet...


© Rohstoff-Express-Redaktion
Derivate Magazin
(www.derivate-online.de)
Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!



© 2007 - 2025 Rohstoff-Welt.de ist ein Mitglied der GoldSeiten Mediengruppe
Es wird keinerlei Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen! Alle Angaben ohne Gewähr!
Kursdaten: Data Supplied by BSB-Software.de (mind. 15 min zeitverzögert)