Die Nachfrage nach Milch ist momentan weltweit auf dem Vormarsch, da viele asiatische Länder offenbar auf den Geschmack des weißen Rohstoffs gekommen sind. Selbst in Deutschland, weit weg von der asiatischen Kultur bekommen wir die Auswirkungen der gigantischen Nachfrage zu spüren. Milchprodukte haben sich in den letzten Wochen und Monaten deutlich verteuert und der Gang zu einem der Supermärkte macht bei weitem nicht mehr soviel Spaß wie früher. Einige Produkt sind sogar um 50% gestiegen was im Endeffekt von uns Verbrauchern finanziert werden muss.
Milchkontrakte in Chicago
In Chicago an einer der weltgrößten Terminbörsen ist der Handel mit Futureskontrakten auf Milch möglich. Einer der beliebtesten dort gehandelten Futures ist der auf Milch der Klasse III. Insgesamt können fünf verschiedene Kontrakte mit unterschiedlichen Ausprägungen gehandelt werden. Das größte Volumen findet sich jedoch in dem eben erwähnten Future. Seit Beginn diesen Jahres konnten die Notierungen des Januar 2008 Milchkontraktes von 14 auf über 18,50 Dollar zulegen und damit 32% an Performance erzielen. Damit ist Milch einer der Topperformer des Jahres 2007 und immer noch von den meisten Händlern und vor allem Fonds vollkommen unentdeckt.
Strukturelle Probleme
Die deutliche Preissteigerung der Milchnotierungen ist nicht zuletzt auf strukturelle Probleme innerhalb der amerikanischen Milchwirtschaft zurückzuführen. Während der letzten Jahrzehnte haben sich immer mehr Landwirte von der teilweise sehr unprofitablen Milchproduktion zurückgezogen und sich vorwiegend auf die Zucht von Fleischrindern konzentriert. Dadurch wurde die Versorgung mit Milch immer geringer und das Resultat hieraus ist eine deutliche Steigerung der Preise dieses Rohstoffs. Zusätzlich kommen seit einigen Jahren die Verbraucher in Asien ins Spiel und wollen auch in den Genuss dieses Produktes kommen. Zusammen ergeben diese beiden Faktoren - Angebot und Nachfrage- eine explosive Mischung für weiter steigende Notierungen in den kommenden Jahren.
Auch für Privatanleger handelbar
Neben den Futureskontrakten in Chicago haben mittlerweile Emittenten wie ABN AMRO und Societe Generale diesen Trend erkannt und sind mittels Zertifikaten darauf aufgesprungen. Interessante Scheine wie Bonus- oder Open-End Zertifikate können hier gefunden werden. Wir halten Milch für einen der unterbewertesten Rohstoffe, die man momentan noch finden kann.
Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de
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