Commodities Weekly: Marktkommentar


Typischerweise lassen sich die Hochsommerwochen in der Politik und an den Börsen mit dem Stichwort "Sommerloch" umschreiben: Da alle wichtigen Entscheidungsträger in den Ferien weilen, passiert kaum etwas Kurstreibendes. Nicht aber 2012, denn aktuell wird jede Nachricht von den nervösen Märkten aufgesogen und mit Dürren in den USA und Indien, der Wirtschaftsflaute in Fernost und der europäischen Krise sind auch stets relevante Schlagzeilen sicher.
Performance:
Angetrieben durch die deutlichen Preissteigerungen im Energie- und Agrarsektor hatten sämtliche Rohstoffmarktbarometer im Wochenvergleich kräftige Kurszuwächse zu verzeichnen, womit diese den seit Mitte Juni bestehenden Aufwärtstrend weiter fortsetzen. Auf Monatssicht führt derzeit der S&P GSCI Index (+8%) vor LBBW Rohstoffe Ex Food, LBBW Top 10 und DJUBS (alle jeweils +4%).
Energie:
Ein überraschend starkerLagerrückgang in den USA sowie die anhaltenden Sorgen um einen kurzfristigen Angebotsengpass bei Nordseeöl haben die Notierungen für das schwarze Gold in den vergangenen Tagen weiter unterstützt. Mit dem Anstieg auf rund 113 USD je Fass hat die europäische Ölsorte Brent zuletzt den höchsten Stand seit 3½ Monaten erreicht. Aus fundamentaler Perspektive drohen die Ölpreise jedoch inzwischen erneut über das Ziel hinauszuschießen.
Edelmetalle:
Gold verlässt derzeit seinen mittelfristigen Abwärtstrend. Platin notiert mit aktuell nur 1.400 USD je Feinunze 100 USD unter den Förderkosten.
Industriemetalle:
In der laufenden Handelswoche haben sich die Metallnotierungen wieder etwas befestigt und sich damit ein Stück weit vondem zu Monatsbeginn markierten Jahrestief entfernt. Eine erfolgreiche Bodenbildung von Kupfer, Alu und Co. lässt sich hieraus gleichwohl noch nicht ableiten. Zumal die jüngsten Signale aus dem Reich der Mitte eher uneindeutig ausfielen. Während die zentralen Makrokennzahlen wie Industrieproduktion, Konsum oder Export noch keine Konjunkturaufhellungbeim weltgrößten Metallverbraucher erkennen lassen, eröffnet der kräftige Rückgang der Inflation neuen Spielraum für weitere geldpolitische Stimulierungsmaßnahmen. Zudem verzeichneten die Kupferimporte Chinas im Juli entgegen aller Erwartungen einen Anstieg um rund 6% auf knapp 370.000 t, womit sie in der Summe seit Jahresbeginn um mehr als 40% über dem entsprechenden 2011er-Niveau liegen.
© Sven Streitmayer
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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