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Energieverbrauch stabil

30.07.2012  |  AGEB
Beitrag der Kernenergie sinkt / Mehr Erneuerbare / Heizölverbraucher geben
Kaufzurückhaltung auf


Berlin/Köln (30.07.2012) - Der Energieverbrauch in Deutschland erreichte in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres praktisch dieselbe Höhe wie im vergleichbaren Vorjah-reszeitraum. Mit insgesamt 6.903 Petajoule (PJ) oder 235,5 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) lag der Verbrauch auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2011, errechnete die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen).

Einen verbrauchssteigernden Effekt hatte neben der kühleren Witterung und dem leichten Wirtschaftswachstum der dies-jährige Schalttag. Die AG Energiebilanzen beziffert den Mehrverbrauch des 29. Februars auf etwa 38 PJ oder 1,3 Mio. t SKE. Der effizientere Umgang mit Energie sowie statistische Effekte des Kernenergieausstiegs (Pressemitteilung der AG Energiebilanzen vom 21.12.2011) dämpften den Verbrauchszuwachs.

Der Mineralölverbrauch wurde bestimmt durch einen Anstieg der Nachfrage nach leichtem und schwerem Heizöl um jeweils knapp 12 Prozent. Der kühle Witterungsverlauf sowie offenbar Befürchtungen über weiter steigende Preise sorgten für eine Aufgabe der Kaufzurückhaltung und eine Aufstockung der Heizölvorräte. Auch beim Dieselkraftstoff gab es Zuwäche. Demgegenüber sank der Verbrauch an Otto- und Flugkraftstoffen. Auch bei den Produkten für die Grundstoff- und Chemieindustrie gab es überwiegend Rückgänge. Insgesamt lag der Mineralölverbrauch im ersten Halbjahr um 0,2 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraumes.

Der Erdgasverbrauch profitierte vom vergleichsweise kühlen Wetter. Vor allem die kalten Monate Februar und April sorgten für ein Plus beim Erdgasverbrauch für die Raumheizung. Demgegenüber ging der Erdgaseinsatz für die Strom- und Wärmeerzeugung in Kraftwerken zurück. Insgesamt legte der Erdgasverbrauch in der ersten Jahreshälfte leicht um 0,4 Prozent zu.

Der Verbrauch von Steinkohle erhöhte sich um über 3 Prozent. Während der Einsatz in Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung durch zeitweise stärkere Auslastung im Vergleich zur schwächeren ersten Hälfte des Vorjahres kräftig um fast 8 Prozent anstieg, verminderten sich die Lieferungen an die Stahlindustrie um knapp 6 Prozent. Der Verbrauch an Braunkohle stieg im Zuge der Inbetriebnahme von zwei neuen Kraftwerken um knapp 7 Prozent. Im weiteren Jahresverlauf werden mehrere Altanlagen vom Netz gehen, so dass der Einsatz von Braunkohle zur Stromerzeugung wieder sinken wird. Die Kernenergie verringerte ihren Beitrag im Zuge des Ausstiegsbeschlusses im ersten Halbjahr um rund 18 Prozent.

Die Nutzung erneuerbarer Energien erhöhte sich insgesamt um über 9 Prozent. Die Windkraft konnte in den ersten sechs Monaten um 19 Prozent zulegen. Bei der Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) gab es einen Zuwachs um 25 Prozent. Die Fotovoltaik setzte ihren Aufwärts-trend fort und legte mit 47 Prozent besonders stark zu. Der Verbrauch an Biokraftstoffen verringerte sich dagegen um etwa 9 Prozent.


Energieverbrauch auf Vorjahresniveau

Entwicklung des Primärenergieverbrauchs im ersten Halbjahr 2012 in Deutschland - Veränderungen in Prozent Gesamt 6.903 PJ oder 235,5 Mio. t SKE

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Berlin/Köln - Der Verbrauch an Primärenergien erreichte im ersten Halbjahr 2012 nahezu das gleiche Niveau wie in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres. Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen wurden von Januar bis Juni 6.903 Petajoule (PJ) bezie-hungsweise 235,5 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) verbraucht. Beim Mineralöl sorgte ein kräftiger Anstieg der Heizölnachfrage für ein annähernd ausgegliches Gesamtergebnis. Das Erdgas profitierte von niedrigen Temperaturen. Steinkohle und Braunkohle wurden vermehrt in Kraftwerken eingesetzt. Sonne, Wind und Wasser steigerten ihren Beitrag zur Energiebilanz deutlich. Die Bedeutung der Kernenergie nahm ab.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen

© Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.



Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen wurde 1971 in Essen von sieben Verbänden der deutschen Energiewirtschaft und drei auf dem Gebiet der energiewirtschaftlichen Forschung tätigen Instituten gegründet. 2004 erfolgte eine Umgründung in einen Verein. (www.ag-energiebilanzen.de).
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