Moskau - (www.emfis.com) - In Sachen Öl-Förderlizenzen bezüglich russischer Vorkommen sind die Karten klar verteilt: Als faktischer Staats-Konzern erhält Rosneft nahezu alles und das private Energie-Unternehmen Lukoil so gut wie gar nichts. Dennoch hat Lukoil dem Konkurrenten unlängst die sprichwörtliche Friedenspfeife angeboten.
Unternehmensangaben zufolge kann sich der Privat-Konzern in Zukunft eine engere Zusammenarbeit mit dem stattlich kontrollierten Energie-Giganten Rosneft vorstellen. Und man hat dem Wettbewerber bereits entsprechende Offerten unterbreitet.
Irak im Alleingang
Diese betreffen allerdings nicht Lukoils Flagschiff-Projekt West-Kurna-2 im Irak. Die genannten Lagerstätten wollen und können die Russen auch nach der Übernahme des Minderheitsanteils des norwegischen Energie-Riesen Statoil alleine entwickeln. Am erforderlichen Kapital wird es dabei ganz sicherlich nicht fehlen, auch wenn die Kosten in die Milliarden gehen werden. Denn die Bilanz von Lukoil ist kerngesund sowie die Firmenkasse prall gefüllt. Und auf diese Weise muss Lukoil die üppige Produktionsmenge mit niemandem teilen. Gemäß den Planungen sollen in spätestens sechs Jahren täglich 1,8 Millionen Barrel Öl ais West-Kurna-2 das Licht der Welt erblicken.
In sonstigen Regionen gemeinsame Aktivitäten vorstellbar
Das unterbreite Angebot für eine Zusammenarbeit mit Rosneft bezieht sich allerdings auf alle sonstigen Übersee-Aktivitäten Lukoils. Und auch in dieser Hinsicht hat Lukoil einiges zu bieten: Immerhin betreibt man gegenwärtig diverse Projekte in Zentralasien, Westafrika und Lateinamerika. Im Gegenzug hofft Lukoil, wenigstens indirekten Zugang zu russischen Vorkommen - unter anderem im Offshore-Bereich. Bislang sorgt ein Gesetz dafür, dass Förder-Genehmigungen für derartige Lagerstätten ausschließlich an Staatskonzerne wie Rosneft oder auch Gazprom vergeben werden. Rosneft hat zu der Offerte bis jetzt noch keine Stellung bezogen.
Fazit:
Ob es tatsächlich zu einer groß angelegten Zusammenarbeit zwischen den beiden russischen Konkurrenten kommt, muss sich zeigen. Tendenziell wäre eine solche für beide Unternehmen vorteilhaft. Allerdings wird die Politik hier ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Von daher muss wenigstens damit gerechnet werden, dass ein derartiger Deal nicht den Segen des Kremls findet.
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