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Brent bleibt anfällig für Korrektur

05.12.2011  |  Frank Schallenberger (LBBW)
Die Schere schließt sich

Der Spread zwischen Brent und WTI schließt sich weiter. Nachdem der Preisunterschied der beiden Ölsorten noch im September bei fast 30 USD lag, liegen die Notierungen nunmehr knapp 10 USD auseinander. Während Brent in den letzten Monaten leicht nachgegeben hat, konnte WTI - insbesondere seit Anfang Oktober - deutlich zulegen.

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Nachfragewachstum nur noch verhalten

Bei einem Weltwirtschaftswachstum von weniger als 4% im Jahr 2012 (LBBW-Prognose) sollte der Ölverbrauch im kommenden Jahr nur noch moderat zunehmen. Dennoch gehen Organisationen wie die OPEC, die EIA oder die IEA davon aus, dass die Ölnachfrage 2012 um 1,2 bis 1,4 mbpd ansteigt. Wir halten diese Prognosen für zu optimistisch.

Vermutlich wird der Anstieg im Bereich zwischen 0,5 bis 1,0 mbpd liegen. Auch die Nachfrage in China hat sich zuletzt nicht mehr so dynamisch entwickelt, wie in den letzten Jahren. Waren beispielsweise die chinesischen Ölimporte 2010 gegenüber dem Vorjahr noch um mehr als 17% angestiegen, zeichnet sich für das laufende Jahr ein Anstieg um nur noch 2% ab. Im Oktober lagen die chinesischen Importe bei 20,8 Mio. Tonnen oder 4,9 mbpd. Damit wurde bereits im fünften Monat in Folge die Marke von 5 mbpd unterschritten

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Angebotsseite mit Spielraum

Das Ölangebot sollte den erwarteten moderaten Nachfrageanstieg 2012 ohne größere Probleme ausgleichen können. Vor allem die OPEC hat ihre Fähigkeit bewiesen, kurzfristig Kapazitäten zu mobilisieren, indem der Ausfall der libyschen Produktion (2010: knapp 1,7 mbpd) durch das Kartell relativ problemlos ausgeglichen wurde. Mittlerweile ist die libysche Förderung schneller als erwartet wieder angelaufen. Per Ende November dürfte der Output bereits wieder mehr als 0,8 mbpd betragen haben. Insgesamt lag der OPEC-11-Output (ohne Irak) im November bei rund 27,6 mbpd und damit auf dem höchsten Stand seit drei Jahren. Kurzfristig ließe sich die Förderung vermutlich bis auf 30 mbpd ausweiten.

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Fazit

Aus fundamentaler Sicht scheint das schwächere Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr immer noch nicht im Preis enthalten zu sein. Vor allem Brent bleibt anfällig für weitere Korrekturen. Auf Sicht von 3 Monaten rechnen wir mit einem Niveau von 100 USD, in 12 Monaten sollte Brent im Bereich von 90 USD notieren.


© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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