Commodities Weekly: Marktkommentar


Die anhaltenden Probleme um die Schuldenkrise in Europa und die jüngste Diskussion um die Kreditwürdigkeit der USA dürften das mögliche Aufwärtspotenzial bei den Rohstoffpreisen zunächst bremsen.
Performance:
Die wichtigsten Rohstoffindizes tendierten in der letzten Woche uneinheitlich. So gab etwa der energielastige GSCI-Index um 0,4% nach, während der DJUBS-Index um 1,4% zulegen konnte. Mit +4,3% konnte sich der LBBW Top Ten Index deutlich absetzen. Performancebringer waren zuletzt vor allem Mais, Gold und Silber, die jeweils mit einem Gewicht von 10% im Index vertreten sind.
Energie:
Die Energiepreise tendierten in der letzten Woche uneinheitlich. Während Brent etwas nachgab, konnte beispielsweise Natural Gas etwas stärker zulegen. Tendenziell rechnen wir mit nachgebenden Preisen in den nächsten Wochen. Die US-Lagerbestände bei Rohöl sind nach wie vor auf einem hohen Niveau. Zudem fielen die chinesischen Ölimporte im Juni mit -11,5% YoY relativ schwach aus.
Edelmetalle:
Aus Sicht der Goldenthusiasten verlief die laufende Woche mit einer ganzen Reihe “guter“ Nachrichten außerordentlich erfreulich. Italien am Pranger der Märkte, der US-Notenbankchef Bernanke denkt über eine Fortsetzung der Staatsfinanzierung über die Notenpresse nach und irische Staatsanleihen auf Ramschniveau gestuft. Kein Wunder, dass der Goldpreis ein neues Allzeithoch bei rund 1.594 USD erreichte. Die physischen Goldkäufe deutscher Privatanleger zogen innerhalb kurzer Zeit an. Die Zuspitzung der Lage untermauert unsere positive Einschätzung für Gold.
Industriemetalle:
Gemessen an der Fülle von schlechten Nachrichten haben sich die Metallpreise mit Verlusten von maximal 3% im Vorwochenvergleich (Aluminium, Zink) noch gut gehalten. Unterstützung erhielten LME und Co. indessen von fundamentaler Seite, nachdem die Kupferimporte Chinas im Juni erstmals seit Monaten wieder spürbar zugelegt haben (280.000 t, +10%). Auch die makroökonomischen Daten der Woche (BIP-Wachstum, Industrieproduktion, Einzelhandelsumsätze) bestätigten das robuste Konjunkturbild im Reich der Mitte. Trotz aller Unwägbarkeiten halten wir daher an unserer Meinung fest und rechnen auf Sicht der kommenden sechs Monate mit steigenden Basismetallpreisen.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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