Commodities Weekly: Marktkommentar


Die Rohstoffmärkte haben sich in den letzten Tagen nach dem Selloff Ende April wieder etwas aufgerappelt. Dennoch dürfte das Sentiment zunächst weiter labil bleiben. Wir halten eine Seitwärtsbewegung der Preise in den nächsten Wochen für das wahrscheinlichste Szenario.
Performance:
Die wichtigsten Rohstoffindizes brachen im Mai mit bis zu -7,5% deutlich ein. Lediglich der LBBW Long Short-Index kam auf eine positive Performance (+1,2%).
Energie:
Nach einem starken Einbruch der Ölpreise bis Anfang Mai ging es für Brent & Co. in den letzten Tagen wieder leicht nach oben. In den nächsten Tagen steht das OPEC-Meeting am 8. Juni in Wien im Fokus der Märkte. Ein Erhöhung der Förderquoten erscheint momentan nicht unwahrscheinlich. Dennoch dürfte die mögliche Ausweitung der Förderziele maximal 1,5 mbpd betragen, so dass damit lediglich die Quoten an die tatsächliche Produktion angepasst würden - Auswirkungen auf den Markt wären dabei nicht zu erwarten.
Edelmetalle:
Für die Europäer wurde Gold in den vergangenen Tagen vor allem aufgrund des stärkeren Euros etwas billiger. Der Wechselkurs stieg von 1,4250 auf aktuell rund 1,45 USD/EUR an, obwohl die Ratingsagentur Moody’s ihre Einschätzung für Griechenland auf „Caa1“ senkte. Insgesamt wirkt sich die Staatsschuldenkrise in Europa und den USA jedoch als Stütze für den Goldpreis aus.
Der Silberpreis kletterte am Dienstag bis auf 38,74 USD aber wurde im weiteren Wochenverlauf auf aktuell 35,50 USD gedrückt. Nach dem Preiseinbruch ist die Nachfrage von Seiten der Anleger verhalten. Im Mai wurden börsengehandelte Silberfonds mit physischer Hinterlegung im Umfang von 1,7 Mrd. USD verkauft. Dies war damit der schlechteste Monat, seitdem diese Papiere aufgelegt wurden.
Industriemetalle:
Mit der Ausnahme von Blei und Zink (jeweils +1%) beendeten sämtliche an der London Metal Exchange gehandelten Industriemetalle den Monat Mai mehr oder weniger deutlich im Minus. Während sich die Verluste an den beiden liquidesten Märkten Aluminium (-4%) und Kupfer (-1%) in Grenzen hielten, hatten Nickel und Zinn mit einem Abschlag von jeweils über 12% einen regelrechten Preiseinbruch zu verzeichnen. Angesichts der enttäuschenden Konjunkturdaten der letzten Tage dürften Kupfer und Co. auf kurze Sicht in schwierigem Fahrwasser bleiben. Darüber hinaus zeigt der Kurs u.E. jedoch weiter gen Norden.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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