Commodities Weekly: Marktkommentar


Nach dem Crash in der Vorwoche beruhigte sich der Handel mit Ausnahme von Silber in den vergangenen Tagen wieder etwas. Die wichtigen Spot-Indizes gaben im Wochenvergleich nur geringfügig nach. Die Überflutung von derzeit 1,2 Mio. Hektar Agrarland entlang des Mississippi wirkte sich bislang noch nicht substanziell auf die Getreidepreise aus. Mais tendierte im Wochenverlauf leicht schwächer. Sojabohnen verteuerten sich dagegen um 2%. Schätzungen zufolge dürften weitere 1,8 Mio. Hektar Anbaufläche flussabwärts in den nächsten Tagen überschwemmt werden.
Performance:
Die aus Anlegersicht bedeutsamen Excess-Return-Indizes gaben in den letzten Tagen ebenfalls nur noch leicht nach. Das Börsenbarometer von DJUBS sank um 0,7%, das Pendant von S&P GSCI verlor 0,5%. Der hohe Silberanteil von 10% bescherte dem LBBW Top 10-Index dagegen ein kräftiges Minus von knapp 5% und drückte die Performance seit Jahresanfang auf 6,5%. Der LBBW Long Short-Index erholte sich im Wochenvergleich dagegen um 0,85%.
Durch den Preissturz in der Vorwoche befinden sich alle Marktsegmente bei Betrachtung des DJ UBS-Rohstoffuniversums mit Ausnahme der Edelmetalle derzeit unterhalb ihrer Jahresanfangsstände. Der Edelmetall-Subindex stieg in diesem Zeitraum per Saldo um 7%. Da der US-Dollar jedoch gegenüber dem Euro abwertete, bleibt Anlegern aus dem Euroraum nur ihr Kapitaleinsatz. Sowohl Gold wie auch Silber notieren in der europäischen Gemeinschaftswährung derzeit auf dem Stand zu Beginn des Jahres. Dieser Fall untermauert die Bedeutung der Währungskomponente bei Rohstoffinvestments.
Energie:
Nach dem heftigen Preiseinbruch in der Vorwoche hat Brent wieder zulegen können. Ein mögliches Nachlassen der Dynamik in den Emerging Markets und die weiterhin gut gefüllten Öllager sprechen gegen eine neuerliche Ölhausse.
Edelmetalle:
Nach dem deutlichen Absturz des Silberpreises um mehr als 16 US-Dollar Anfang des Monats erfolgte eine technische Gegenreaktion. Der Preis stieg von 33,22 US-Dollar im Tief am Freitag letzter Woche bis auf den Höchststand von 39,48 US-Dollar an diesem Mittwoch. Derzeit kostet eine Feinunze Silber gut 35 US-Dollar.
Von Seiten der Spekulanten und Anleger besteht weiterhin Verkaufsinteresse, das einen zügigen Wiederanstieg verhindern dürfte und das Potenzial hat, den Preis weiter zu drücken. Dagegen nutzen momentan viele industrielle Verbraucher den Preisrücksetzer für ihre Bevorratung und Terminabsicherungen. Beide Kräfte wirken gegeneinander, so dass auf Sicht der kommenden Monate eine Seitwärtsbewegung das wahrscheinlichste Szenario ist.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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