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Energieverbrauch wird transparenter

08.04.2011  |  AGEB
• Neue Anwendungsbilanzen
• Die meiste Energie wird für Wärme und Antrieb benötigt

Berlin/Köln (08.04.2011) - Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) hat jetzt erstmals eine Energie-Anwendungsbilanz für Deutschland vorgelegt. Damit ist es nunmehr möglich, den Verbrauch sowie die einzelnen Anwendungszwecke in den Bereichen Industrie, Gewerbe-Handel-Dienstleistungen, bei den Privathaushalten und im Verkehr zuverlässig und fortschreibungsfähig zu ermitteln. Bisher berechnete die AG Energiebilanzen Daten zum Aufkommen und zum Verbrauch von Energie sowie zum Endenergieverbrauch.

Methodisch ungesichert war bislang noch, wie Energie in den einzelnen Verwendungsbereichen (Wärme, Kälte, Prozessenergie, mechanische Energie, Elektronik und Beleuchtung) eingesetzt wird. Diese Lücke schließt die AG Energiebilanzen jetzt durch die Anwendungsbilanzen für die Endenergiesektoren in Deutschland. Die zunächst für das Jahr 2008 erstellte Anwendungsbilanz ist das Ergebnis einer vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragten und geförderten Untersuchung und entstand in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI), dem Lehrstuhl für Energiewirtschaft und Anwendungstechnik an der TU München sowie dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI).

Insgesamt wurden 2008 in Deutschland rund 9.100 Petajoule an Endenergie eingesetzt. Der Bedarf verteilt sich relativ gleichmäßig mit Anteilen zwischen 27 und 28 Prozent auf die Bereiche Verkehr, Haushalte und Industrie. Auf den Sektor Gewerbe-Handel-Dienstleistungen entfelen nicht ganz 16 Prozent.

Die Industrie benötigt knapp 64 Prozent ihres gesamten Endenergiebedarfs für die Herstellung von Prozesswärme sowie rund 23 Prozent für den Antrieb von Maschinen und Aggregaten. Wichtigste Energieträger für die Industrie sind das Gas mit einem Anteil von 34 Prozent sowie der Strom mit 33 Prozent.

Bei den privaten Haushalten dominiert die Bereitstellung von Wärme und Warmwasser mit einem Anteil von über 90 Prozent. Wichtigste Energieträger für die Bereitstellung von Raumwärme sind Öl und Gas. Mit einem Anteil von knapp 12 Prozent liegen die Erneuerbaren noch vor der Fernwärme auf Platz drei. Mit einem Anteil von gut 3 Prozent liegt der Energieeinsatz für Elektronik inzwischen fast doppelt so hoch wie der Anteil für die Beleuchtung
(1,7 Prozent).

Im Bereich Gewerbe-Handel-Dienstleistungen liegen die Verbrauchsanteile für Beleuchtung mit knapp 14 Prozent und für Informations- und Kommunikationstechnik mit über 5 Prozent deutlich höher als in den anderen Sektoren. Der Bereich Verkehr wird durch den Einsatz von Mineralöl für den Antrieb von Motoren geprägt. Strom (2,0 Prozent) und Gas (0,8 Prozent) spielen - bezogen auf den Straßenverkehr - noch keine gewichtige Rolle.

Die neuen Anwendungsbilanzen der AG Energiebilanzen für das Jahr 2008 geben erste Hinweise auf die Verbrauchsstrukturen in den Verwendungsbereichen. Die Fortschreibung der Daten wird zeigen, ob und welche Einfussgrößen zu Verbrauchsänderungen führen. Die Anwendungsbilanzen sind damit ein Gradmesser für Fortschritte bei der Energieeffzienz, zeigen aber auch mögliche Veränderungen beim Energiemix in den einzelnen Verbrauchsbereichen an.

Die Anwendungsbilanzen 2008 sind auf den Internetseiten der AG Energiebilanzen (www.ag-energiebilanzen.de) ab sofort kostenlos verfügbar.


© Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.





Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen wurde 1971 in Essen von sieben Verbänden der deutschen Energiewirtschaft und drei auf dem Gebiet der energiewirtschaftlichen Forschung tätigen Instituten gegründet. 2004 erfolgte eine Umgründung in einen Verein. (www.ag-energiebilanzen.de).
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