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Commodities Weekly: Marktkommentar

18.03.2011  |  Frank Schallenberger (LBBW)
Strategie:

Das verheerende Erdbeben in Japan sowie der nachfolgende Tsunami und die gravierenden Störungen im Atomkraftwerk Fukushima haben die Rohstoffmärkte in den letzten Tagen stark bewegt. Japan ist weltweit der drittgrößte Verbraucher von Rohstoffen, insofern wird sich das schwere Erdbeben mit all seinen Folgen sicherlich kurzfristig zunächst in einer niedrigeren japanischen Rohstoffnachfrage niederschlagen. Die wichtigsten Rohstoffindizes gaben zunächst 7-8% nach, erholten sich aber zum Ende der Woche wieder.

Tatsächlich dürfte der Ausfall mehrerer japanischer Raffinerien sowie die Umstellung der japanischen Energieversorgung zunächst für eine höhere Nachfrage nach Öl, Gas, Diesel und Co. sorgen. Zudem dürfte das Wiederaufbauprogramm für eine unter dem Strich sogar gesteigerte Nachfrage und höheren Preisen am Rohstoffmarkt sorgen.


Performance:

In der laufenden Handelswoche konnten die zentralen Rohstoffindizes nach einem starken Einbruch einen Großteil der Verluste wieder aufholen. Auf Excess Return-Basis verloren DJUBS und S&P GSCI jeweils rund 1% an Wert. Der LBBW Top 10 Index verbuchte aufgrund stärkerer Preiseinbußen bei Zucker, Baumwolle und Silber höhere Verluste. Der LBBW Long Short-Index notierte nahezu unverändert.


Energie:

Nachdem aufgrund des Erdbebens in Japan rund 25% der japanischen Raffinerien ausgefallen sind, sind zuletzt vor allem die Preise für Natural Gas und Diesel angestiegen. Die Zuspitzung des Konflikts in Libyen sowie die Unruhen in Bahrein ließen Brent sogar wieder über die Marke von 115 USD ansteigen.


Edelmetalle:

Im Zuge der allgemeinen Verkaufswelle kam auch Gold kurzfristig unter Druck und fiel auf ca. 1.380 USD, erholte sich zwischenzeitlich aber wieder. Die fundamentale Situation für das gelbe Metall bleibt durch die Katastrophe unberührt. Anders sieht es für die weißen Edelmetalle und dabei insbesondere Platin und Palladium aus. Sollte sich die Atomhavarie ausweiten und es zu längerfristigen Produktionsausfällen in der Fahrzeugindustrie kommen, dann dürfte sich dies auf der Nachfrageseite bemerkbar machen.

Kurzfristig ließen die Ereignisse in Japan vor allem spekulative Luft aus dem Palladiumpreis ab. Der Absturz um mehr als 100 USD in den letzten Tagen kann kaum durch den global gesehen nur minimalen Produktionsausfall in Teilen Japans erklärt werden. Da die großen japanischen Konzerne angekündigt haben, die Produktion wieder hochzufahren, eröffnen die aktuellen Platin- und Palladiumpreise eher günstige Situationen für Absicherungen beziehungsweise Investments.


© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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