Commodities Weekly: Marktkommentar

Strategie:

Die politischen Unruhen in Nordafrika und im Nahen Osten waren der dominante Einflussfaktor auf die Rohstoffmärkte in den letzten Tagen. Die Furcht vor einer Ausbreitung der Unruhen und möglichen Lieferengpässen bei der Ölversorgung haben vor allem die Energiepreise anspringen lassen. Die Befürchtung, dass höhere Energiepreise die konjunkturelle Entwicklung dämpfen, führten dann jedoch zu Preisabschlägen insbesondere im Basismetall- und im Agrarsektor. Solange die politische Lage unsicher bleibt, dürfte sich an der wieder höheren Volatilität bei den meisten Rohstoffen nicht viel ändern.


Performance:

Der GSCI-Index konnte sich in den letzten Tagen von allen anderen Rohstoff-Benchmarks deutlich absetzen. Aufgrund des sehr hohen Energieanteils stand beim GSCI ein Wochenplus von 3,7% zu Buche. Der LBBW Top Ten Index hielt sich unweit seines Allzeithochs von 129,3 Punkten. Die Abschläge beim LBBW Long Short Index hielten sich trotz eines hohen Energieanteils auf der Shortseite mit 1,2% in Grenzen.


Energie: Siehe “Blickpunktthema Öl“


Edelmetalle:

Angetrieben durch die Entwicklung in der arabischen Welt legte der Goldpreis in dieser Woche zu, während die industriell genutzten Platinmetalle Abschläge zu verzeichnen hatten. Ganz außergewöhnlich ist vor diesem Hintergrund der Silberpreisanstieg von fast 9%. Immer mehr Investoren sehen Silber als günstige Alternative zum “sicheren Hafen“ Gold an. So fiel die deutliche aber kurze Konsolidierung Ende Januar schwächer aus als erwartet. Bislang handelt es sich aber vor allem um eine Kleinanlegerhausse. Während Silbermünzen stark gefragt sind, befinden sich die Bestände der Silber-ETFs unterhalb ihres Jahresanfangswertes und die Positionierung der Money Manager an der Terminbörse fiel im Herbst bedeutend höher aus. Aufgrund der Zusatznachfrage heben wir dennoch unsere Prognosen an.


Industriemetalle:

Vor dem Hintergrund der eskalierenden Konflikte in Nordafrika und der damit einhergehenden Furcht vor einem ölpreisinduzierten Wirtschaftsabschwung setzte sich die Korrektur an den NE-Metallmärkten in den letzten Tagen weiter fort. Gemessen am Gesamtmarktindex LMEX verloren die Notierungen für Kupfer, Aluminium und Co. in der laufenden Handelswoche rund 3% und markierten damit den tiefsten Stand seit vier Wochen. Ungeachtet der viel zitierten Kurzlebigkeit politischer Börsen halten wir den Rücksetzer damit gleichwohl noch nicht für beendet.


© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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