Commodities Weekly: Marktkommentar


Der seit Mitte November anhaltende Aufwärtstrend an den Rohstoffmärkten kam in den letzten Tagen etwas ins Stocken. Insbesondere Spekulationen über eine erneute Zinserhöhung in China dämpften die Phantasie der Marktakteure. Auch in Indien und Russland könnten in den nächsten Monaten Zinserhöhungen anstehen. Damit dürften sich die Rahmenbedingungen für Commodities zunächst etwas eintrüben. Eine Korrektur des DJUBS-Index um etwa 5% bis zum Jahresende würde vor diesem Hintergrund nicht überraschen.
Performance:
Die Benchmarkindizes erzielten in der laufenden Handelswoche ein Plus von 1,5% (DJUBS) und 1,2% (GSCI). Der LBBW Top 10-Index konnte um rund 2,3% zulegen, während der Long-Short-Index (-0,1%) nahezu unverändert blieb.
Energie:
Die Anhebung des Ölnachfragewachstums 2011 auf 1,32 mbpd durch die IEA kam wenig überraschend. Die starken chinesischen Ölimporte im November (5,1 mbpd) waren nach den eher schwachen Oktober-Zahlen ebenfalls keine große Überraschung. Vor dem Hintergrund der weiter sehr hohen Lagerbestände hat der Ölpreis bei einem Niveau von 90 USD Korrekturpotenzial von 5–10%.
Edelmetalle:
Der Silberpreis erreichte am Dienstag mit 30,70 USD ein neues Mehrjahreshoch, fiel aber kurz darauf wieder unter die Marke von 28 USD zurück. Das weiße Edelmetall folgt damit kaum den Fundamentaldaten, auch wenn die Anlegernachfrage zuletzt gestiegen ist, und scheint derzeit eher ein Spielball der Spekulanten zu sein.
Industriemetalle:
Am Kupfermarkt überschlagen sich derzeit die Ereignisse. Getragen von den Berichten über eine hohe Konzentration der LME-Lagerbestände in den Händen eines einzelnen Marktakteurs, der heutigen Lancierung verschiedener physisch hinterlegter Basismetall-ETFs sowie dem überraschenden Anstieg der chinesischen Kupferimporte (+29%) markierte das rote Metall in der laufenden Handelswoche bei rund 9.100 USD/t ein neues Rekordhoch. Trotz unbestritten starker Fundamentaldaten halten wir den Kupferpreis aktuell für spekulativ überhitzt. Dementsprechend erwarten wir einen Rücksetzer, der z.B. durch eine weitere Straffung der chinesischen Geldpolitik ausgelöst werden könnte.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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