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Zukunftsbranche Ölsand

05.09.2007  |  Marius Steininger
Wann geht der Menschheit das Öl aus? Diese Frage beschäftigt Politiker, Wissenschaftler und Anleger nicht erst seit gestern. Einige Pessimisten, die das Maximum in punkto Öl-Förderung bereits heute erreicht sehen (Peak Oil) erwarten, dass das “schwarze Gold“ schon in weniger als 30 Jahren zur Neige gehen wird. Schaut man sich die Entwicklung des Ölpreises in den letzten Jahren an, ist man geneigt, Ihnen zu glauben. Denn es hat fast den Anschein, als habe der Kampf um die letzten Tropfen des “Schmierstoffs der Weltwirtschaft“ längst begonnen. Im Hinblick auf die konventionellen Öl-Vorkommen kann dieser These zumindest eingeschränkt zu gestimmt werden. Völlig anders stellt sich die Situation jedoch dar, wenn man sich einmal etwas näher mit dem Thema “Ölsand“ befasst.


Gewaltige Vorkommen

Der Begriff bezeichnet Erdschichten, die aus einem Gemisch von Ton, Sand, Wasser und Kohlenwasserstoffen bestehen. Mittels eines vergleichsweise einfachen Verfahrens lässt sich aus diesen Böden Rohöl gewinnen. Experten schätzen die aus Ölsand möglicherweise zu extrahierende Mengen an Erdöl auf beachtliche 1,7 Milliarden Barrel. Zum Vergleich: Die traditionellen Reserven belaufen sich gegenwärtig auf etwa 2,7 Milliarden Barrel. Laut einer aktuellen Prognose der Internationalen Energie Agentur dürften die Ölsand-Vorkommen selbst bei einem angenommenen jährlichen Wachstum des globalen Ölverbrauchs von drei Prozent ausreichen, um die Welt noch bis ins Jahr 2049 mit dem “schwarzen Gold“ zu versorgen.

Die bedeutendsten Lagerstätten finden sich gegenwärtig in Kanada und Venezuela. So soll der nördliche Nachbar der Vereinigten Staaten über mindestens ein Drittel der weltweit bekannten Ölsand-Vorkommen verfügen. Aber auch andere Regionen sind mit den wettvollen Böden durchaus üppig gesegnet. Da sich die Mehrheit der Ölsand-Ressourcen ist politisch stabilen Ländern befindet, stellt diese Technologie für die westliche Welt gleichzeitig einen Weg dar, sich von den unsicheren Lieferanten im Nahen Osten oder Afrika zu emanzipieren. Allein dieser Umstand wird der Zukunftsbranche Ölsand in den kommenden Jahren gewaltige Wachstumsimpulse bescheren.


Rentabilität langfristig gesichert

Erstmals rentabel abgebaut wurde Ölsand bereits 1967. Da die durchschnittlichen Produktionskosten aber über 20 US-Dollar je Barrel liegen, war das seinerzeit kaum mehr als ein Experiment. Heute hingegen ist die Gewinnung von Rohöl aus Ölsand hoch rentabel. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Produktionskosten von etwa 20 US-Dollar im Jahr 2004 auf mittlerweile 28 US-Dollar je Fass angestiegen sind. Erhöht haben sich die Abbaukosten, weil die sehr erdnahen Schichten bereits zu einem Großteil ausgebeutet wurden und man mittlerweile eine “Etage“ tiefer graben muss.

Nichtsdestotrotz lassen sich zu Preisen von rund 30 US-Dollar je Fass sicherlich einige hundert Millionen Barrel gewinnen. So lange die Rohöl-Notierungen nicht dauerhaft unter ein Niveau von 40 oder 50 US-Dollar fallen, ist die Rentabilität der Ölsand-Unternehmen damit gesichert. Und mal ganz ehrlich: Glauben Sie an Ölpreise unter 40 US-Dollar? Längerfristig ist es wesentlich wahrscheinlicher, dass der “Schmierstoff der Weltwirtschaft“ sich weiter verteuert. Dadurch können zu einem späteren Zeitpunkt auch tiefer liegende Schichten wirtschaftlich genutzt werden.

Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil für die Profitabilität der Branche ist, dass bei Ölsand im Gegensatz zu den traditionellen Öl-Vorkommen kaum “Suchkosten“ entstehen, da die vorhandenen Lagerstätten sehr gut erfasst und kartographiert sind. Die exzellenten Zukunftsaussichten für die Ölsand-Branche lassen es als geradezu fahrlässig erscheinen, nicht das eine oder andere Anlage-Papier aus diesem Bereich im Depot zu haben. Ein interessantes und viel versprechendes Zertifikat stellen wir Ihnen in der neusten Ausgabe des “Rohstoff-Express“ vor. Zudem enthält die kommende Ausgabe des “Derivate Magazins“ Energie als ein Schwerpunktthema. Dabei werden wir umfassend auf die verschiedenen Möglichkeiten von entsprechenden Investments eingehen.


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