Kupfer ist ein ausgezeichneter Konjunkturindikator. Demnach geht es der Wirtschaft blendend. Zwar sieht es nicht in allen Winkeln der Erde rosig aus, aber es läuft viel besser als von den Experten erwartet. Kupfer, der unentbehrliche Rohstoff für die Industrie, hat es wieder einmal frühzeitig angekündigt. Seit dem starken Einbruch Ende 2008 infolge der Finanzmarktkrise hat er sich rasant erholt. Er schnuppert Höhenluft. Muss man jetzt besonders aufpassen?
Wenn sich ein Wert in der Nähe eines Mehrjahreshochs befindet, ist ihm unter technischen Analysten weltweite Aufmerksamkeit sicher. Diesmal möchte ihr Augenmerk auf die fundamentale Situation lenken.
Die Kupferproduktion ist seit den neunziger Jahren von rund 500.000 Tonnen auf über 15 Millionen Tonnen gestiegen. Angesicht dieser Angebotsausweitung scheint die Kupfer-Hausse auf wackeligen Beinen zu stehen. Der Schein trügt. Es handelt sich um keine gigantische Rohstoffblase. Im Gegenteil, es sieht so aus, als sitzt noch mehr drin. Wie das?
Nicht nur die Kupferproduktion wurde stark ausgeweitet, sondern auch die Nachfrage explodierte regelrecht. Besonders pikant ist, dass die Produktionsausweitung mit dem weltweiten Bedarf nicht ewig mithalten kann. Der Anstieg verlief exponentiell. Das Tempo kann nicht durchgehalten werden.
Wir Menschen denken in linearen Größen und begreifen nicht wirklich, um wie viel schneller exponentielle Prozesse ablaufen. Vieles spricht dafür, dass die Finanzmarktkrise uns alle deshalb so überraschte, weil der Prozess ebenfalls nicht linear ablief. Selbst Experten, die die Krise erahnten, wurden von der Schnelligkeit überrollt.
Zurück zum Kupfer. Exponentielles Wachstum geht grafisch gesprochen nach einem sich langsam beschleunigenden Prozess in die „Senkrechte“ über. Auf Kupfer übertragen heißt das, das Angebot kommt mit der starken Nachfrage mit. Wenn die Weltwirtschaft nicht einbricht, zeichnet sich ein steigendes Angebotsdefizit ab. Bereits jetzt schmelzen die Lagerbestände ab. Das sind gute Nachrichten für Haussiers, schlechte für rohstoffintensive Industriezweige.
Fazit: Es handelt sich um keine Blase im Kupfermarkt. Die galoppierenden Preise sind Ausdruck der angespannten Angebots- / Nachfragesituation. Solange sich ein Angebotsdefizit abzeichnet, ja sogar verschärft, spannen fundamentale Kräfte ein Sicherheitsnetz unter den Kupferpreis.
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