Commodities Weekly: Marktkommentar


Die anhaltende Talfahrt des US-Dollars setzte sich zuletzt weiter fort und ließ die Rohstoffpreise weiter klettern. Der DJUBS Spot Index erreichte den höchsten Stand seit August 2008. Alleine in den letzten drei Monaten war damit in dem 19 Rohstoffe umfassenden Marktbarometer ein Anstieg von rund 20% zu verzeichnen. Auf dem aktuellen Niveau wird die Luft für weitere Preissteigerungen damit merklich dünner. Eine Korrektur in den nächsten Tagen dürfte daher nicht überraschen.
Performance:
Aus Investorensicht verliefen die ersten beiden Wochen des neuen Quartals sehr erfreulich. Performancebringer waren nach einem tendenziell bullishen USDA-Report vor allem Agrarrohstoffe wie Mais, Zucker, Soja und Baumwolle. Auch die LBBW-Indizes konnten weiter zulegen. Der LBBW Long Short Index markierte mit 118,43 Punkten erneut ein neues Allzeithoch.
Energie:
Das OPEC-Meeting erwies sich als der erwartete Non-Event. Das Ölkartell ließ die Förderquoten unverändert. Wie von vorherigen Sitzungen bereits gewohnt, wurde die übliche Erklärung zu Erreichung einer besseren Compliance-Ratio abgegeben, obwohl dies mit der aktuellen Situation am Markt absolut nichts mehr zu tun hat. Die Bekanntgabe eines neuen chinesischen Importrekords (5,7 mbpd) für den September hätte die Ölnotierungen in dieser Woche zwar etwas nach oben treiben können - momentan scheint es aber weiter so, dass die unverändert hohen Lagerbestände die Preise nach oben deckeln.
Edelmetalle:
Die Edelmetalle setzten auch in dieser Woche ihre Hausse fort. Am stärksten verteuerte sich Silber mit einem Plus von 10%. Eine Feinunze kostet derzeit 24,60 US-Dollar bzw. 17,44 Euro. Die ETC/ETF-Käufe betrugen in dieser Woche bis Donnerstag Abend mehr als 200 Tonnen und fielen damit wieder überdurchschnittlich hoch aus. Der starke Preisanstieg lässt hierdurch aber nicht vollständig erklären. Das hohe Engagement spekulativer Marktteilnehmer sowie die Überkauftheit des Marktes macht eine Korrektur der Notierungen immer wahrscheinlicher.
Der Goldpreis erreichte am Donnerstag ein neues Allzeithoch und notiert derzeit mit 1.378 US-Dollar nur knapp darunter. Auch bei diesem Edelmetall sind die Käufe der ETC/ETF-Emittenten eher eine Folge und weniger die Ursache des gestiegenen Preises. Während die physischen Goldbestände der Wertpapiere in den vergangenen zwei Wochen sogar gefallen waren, kaufte der Marktführer SPDR gestern mehr als 19 Tonnen zur Deckung seiner Anteilsscheine.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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